Der Bindungsprozess und die Entstehung psychischer Sicherheit stehen im Fokus der
Bindungsforschung. Karin und Klaus E. Grossmann sind international bekannte Vertreter
der Bindungstheorie. In Längsschnittstudien untersuchten sie die frühen Interaktionen
zwischen Säuglingen und Eltern – fast 300 Kinder begleiteten sie wissenschaftlich
bis ins Erwachsenenleben. Dabei wurde u. a. deutlich: Sichere Bindungen, erworben
durch eine feinfühlige primäre Bindungsperson, scheinen mit der größeren Fähigkeit
einherzugehen, sich in Problemsituationen zu konzentrieren und sich ihnen zu stellen.
Schon in den ersten Lebensjahren entsteht das Fundament für Partnerschaften und einen
rücksichtsvollen sozialen Umgang. PiD-Herausgeberin Barbara Stein sprach mit beiden
Forschern über ihre Kritik am Resilienz-Begriff, den Einfluss der Bindungsforschung
auf die eigene Kindererziehung und die Vorteile des Forschens als Ehepaar.