Dtsch Med Wochenschr 2013; 138(17): 865
DOI: 10.1055/s-0033-1337404
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„Individualisierte (personalisierte) Medizin“ . . .

V. Hirschel
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Publication Date:
16 April 2013 (online)

. . . wird meist sehr fokussiert als eine auf spezifische (molekular-)biologische Merkmale ausgerichtete Medizin verstanden. Das Individuum oder seine persönlichen Bedürfnisse stehen dabei nicht im Blick. Das führt zuweilen zu Missverständnissen.

So schreibt z.B. das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/individualisierte-medizin.php: „Das Verständnis grundlegender Krankheitsmechanismen wächst, eine auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen zugeschnittene Medizin wird greifbar. Damit rückt auch das Erreichen des Ziels näher, ein selbstbestimmtes Leben im Alter bei gutem Gesundheitszustand zu ermöglichen.“

Selbstverständlich gründet sich die Medizin aber nicht nur auf das Verständnis grundlegender biologischer Krankheitsmechanismen, sondern sie ist seit jeher eine höchst persönliche Angelegenheit zwischen Arzt und individuellem Patienten – und zugeschnitten auf seine Bedürfnisse und Voraussetzungen ist sie auch.

In diesem Heft schildern die Autoren der Übersicht (ab Seite 895, Editorial S. 879) ein sehr schönes Beispiel für ein individualisiertes Therapiekonzept in der Rehabilitationsmedizin: persönliche Erfolge für die Patientinnen jenseits von Molekularbiologie.

Bei aller Begeisterung und Faszination, die das Neue, Moderne und komplizierte Hochtechnische mit sich bringt: Behalten wir die ganze Medizin im Blick!