Morphin bzw. die daraus entwickelten synthetischen Opioide sind aus der Schmerzbehandlung
nicht mehr wegzudenken. Ein Problem stellt dabei allerdings die paradoxe, Morphin-induzierte
Hyperalgesie dar, bei der die Schmerzempfindlichkeit durch Opioide massiv gesteigert
wird. Bisher wurde dieses Phänomen als Teil der Toleranzentwicklung betrachtet: Dabei
sind immer höhere Dosen für eine gleichbleibende analgetische Wirkung erforderlich
– was aber die Hyperalgesie entsprechend verstärken kann. Eine kanadische Arbeitsgruppe
schlägt nun einen vollständig anderen Mechanismus vor.