Rofo 2013; 185 - RKSP316_1
DOI: 10.1055/s-0033-1345810

Einführung

JR Reichenbach 1
  • 1Universitätsklinikum Jena/Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Medizinische Physik, Jena

In kaum einem anderen Bereich der Medizin findet sich eine ähnlich erfolgreiche langjährige Symbiose zwischen zwei Wissenschaftsgebieten wie im Falle der Physik und der Radiologie. Seit Wilhelm Conrad Röntgens bahnbrechender Entdeckung der Röntgenstrahlen und der ersten Röntgenaufnahme, die als Geburtsstunde der Radiologie gilt, hat die Physik in den vergangenen knapp 120 Jahren die radiologische und medizinische Praxis auf vielfältige Weise revolutioniert. Bildgebende Verfahren und Techniken, die die gesamte Bandbreite des elektromagnetischen Spektrums von Röntgenstrahlen bis hin zur Terahertz-Strahlung nutzen, werden ebenso wie der Ultraschall zunehmend nicht nur für Diagnosezwecke eingesetzt, sondern bilden einen integralen Bestandteil der Therapieplanung. Die medizinische Physik, die sich mit der Anwendung physikalischer Methoden in der Medizin beschäftigt, spielt dabei eine zentrale Rolle. Viele der auf physikalischen Prinzipien basierten, medizinisch angewandten Innovationen, wie z.B. PET-CT und PET-MRT, aber auch die aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Phasenkontrast-Bildgebung resultieren dabei oft aus fokussierten Forschungsbemühungen, die eine klinische Anwendung von Beginn an im Blickfeld haben. Oftmals ergeben sich aber Entwicklungen auch auf völlig unerwartete und nicht vorhersagbare Weise aus der Grundlagenforschung. Prominente Beispiele dafür sind neben den Röntgenstrahlen auch die MRT, die erst 30 Jahre nach den Arbeiten von Bloch und Purcell zur Kernspinresonanz etabliert werden konnte, oder die vielen Errungenschaften der modernen Strahlentherapie und Nuklearmedizin, die ohne Grundlagenforschung in der Kern- und Teilchenphysik nicht hätten erzielt werden können. Medizinische Physik hatte immer eine wichtige Rolle in der Medizin und wird auch weiterhin eine Schlüsselrolle einnehmen.

Lernziele:

Ziel des Workshops ist es, die vielfältigen Verbindungen zwischen medizinischer Physik und Radiologie anhand wichtiger Innovationen exemplarisch zu beleuchten.

Korrespondierender Autor: Reichenbach JR

Universitätsklinikum Jena/Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Medizinische Physik, Philosophenweg 3, 07743 Jena

E-Mail: juergen.reichenbach@med.uni-jena.de