Rofo 2013; 185 - VO102_6
DOI: 10.1055/s-0033-1346212

MR/PET – Untersuchung von Kindern und Jungendlichen – erste Ergebnisse im direkten Vergleich zur PET/CT

S Gatidis 1, H Schmidt 2, B Gückel 1, I Berzukov 2, M Reimold 3, AC Pfannenberg 1, CD Claussen 1, NF Schwenzer 1, J Schäfer 1
  • 1Radiologische Klinik, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Tübingen
  • 2Abteilung für Präklinische Bildgebung und Radiopharmazie, Universität Tübingen
  • 3Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Tübingen

Ziele: Ziel dieser Untersuchung war eine Abschätzung der Äquivalenz zwischen der PET/CT und der nun verfügbaren simultanen Ganzkörper-MR/PET bei Kindern mit soliden Tumoren. Methode: Bei 12 Patienten (13 ± 4 Jahre) wurden bisher 15 Untersuchungen innerhalb von 11 Monaten mittels PET/CT (Biograph mCT, Siemens) und MR/PET (Biograph mMR, 3T, Siemens) durchgeführt. Beide Untersuchungen fanden nacheinander am selben Tag ca. 60 min bzw. ca. 120 min nach Injektion von durchschnittlich 227 ± 80 MBq 18F-FDG statt. In 11 Fällen wurde die PET/CT vor der MR/PET, in 4 Fällen wurde die MR/PET vor der PET/CT durchgeführt. Die Vergleichbarkeit der PET-Messungen wurde quantifiziert, indem mittlere SUV-Werte verschiedener Organe und PET-positiver Läsionen gemessen und korreliert wurden. Eine Einschätzung des quantitativen Einflusses der MR-basierten Schwächungskarte (Dixon-µMap) erfolgte durch repräsentativen Vergleich mit einer coregistrierten CT-basierten MR/PET-Schwächungskarte (CT-µMap). Die Befunderhebung erfolgte im klinischen Rahmen getrennt voneinander durch zwei unabhängige Befunderpaare. Ergebnis: In 14 Fällen konnten beide Untersuchungen vollständig durchgeführt werden, 1 Patient brach die MR/PET vorzeitig ab. Es wurde in allen Fällen eine hohe Bildqualität sowohl des PET als auch der simultanen MRT erzielt. Die mittleren SUV ergaben für Messungen in Leber/Lunge/Blut/Muskel/Knochenmark/Läsionen eine gute Korrelation mit Koeffizienten von 0,93/0,74/0,7/0,85/0,96/0,99. Die mittlere relative SUV-Differenz (Dixon-µMap – CT-µMap) war für das Knochenmark am höchsten (-10%). Die klinische Befundung ergab eine hohe Übereinstimmung zwischen PET/CT und MR/PET bei der Detektion und qualitativen Charakterisierung von Läsionen. Schlussfolgerung: Die MR/PET – Untersuchung von Kindern und Jugendlichen ist zuverlässig durchführbar und zeigt eine hohe Übereinstimmung zur PET/CT. Allerdings müssen bei quantitativen Analysen methodisch bedingte Unterschiede der Schwächungskorrektur bedacht werden.

Korrespondierender Autor: Gatidis S

Radiologische Klinik, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Universitätsklinikum Tübingen

E-Mail: sergios.gatidis@med.uni-tuebingen.de