Rofo 2013; 185 - VO203_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346271

Kontrastmittel-verstärkte Ultrasonografie (CEUS) und dynamische Kontrastmittel-MRT (3 Tesla) zur präoperativen Charakterisierung von zervikalen Lymphknoten

CM Wendl 1, S Müller 2, J Meier 2, C Fellner 1, C Stroszczynski 1, EM Jung 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
  • 2Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Regensburg

Ziele: Die verlässliche Detektion von zervikalen Lymphknotenmetastasen ist die Voraussetzung zur Planung einer selektiven Neck-Dissektion bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle.

Ziel der prospektiven Studie war es zu evaluieren, inwieweit die CEUS zusammen mit der dynamischen Kontrastmittel-Magnetresonanztomografie (DCE-MRT) in der Lage ist, die präoperative Charakterisierung von zervikalen Lymphknoten (LK) zu verbessern. Methode: 15 Patienten erhielten eine präoperative MRT des Halses (Skyra, Siemens Healthcare) inklusive dynamischer Kontrastmittel-Sequenz (VIBE). Zusätzlich wurde bei jedem Patienten eine CEUS (LOGIQ E9, GE) eines zervikalen Lymphknotens angefertigt. Sowohl für die DCE-MRT als auch für die CEUS wurden Zeitintensitätskurven erstellt und interindividuell mit einem zuvor festgelegten Referenzgewebe sowie intraindividuell mit anderen LK verglichen. Als Goldstandard für die Charakterisierung der LK wurde die Histologie herangezogen. Ergebnis: Sowohl die CEUS als auch die DCE-MRT zeigten ein irreguläres KM-Anreicherungsverhalten insbesondere in den peripheren Anteilen von Tumorlymphknoten, was auf eine Gefäßabnormität in der Peripherie von LK-Metastasen im Sinne einer vermehrten Mikrovaskularisation hinweist.

Die Analyse der Zeitintensitätskurven (TIC) erbrachte sowohl für die DCE-MRT als auch für die CEUS eine verkürzte Time to peak (TTP) in allen LK-Metastasen im Vergleich zum Referenzgewebe. Bei benignen LK hingegen war die TTP im Vergleich zum Referenzgewebe nicht signifikant verkürzt.

Zudem war nach KM-Gabe sowohl in der CEUS als auch in der DCE-MRT die relative Signaländerung im Vergleich zum Referenzgewebe bei Tumorlymphknoten deutlich höher als bei benignen LK. Schlussfolgerung: Die Kombination von Bildmorphologie, CEUS und dynamischer DCE-MRT könnte eine vielversprechende Methode zur Differenzierung von benignen und malignen LK sein.

Korrespondierender Autor: Wendl CM

Institut für Röntgendiagnostik Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg

E-Mail: christina.wendl@ukr.de