Rofo 2013; 185 - VO204_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346281

Nachweis der systemischen hämodynamischen Reaktion bei Patienten mit Asthma bronchiale nach segmentaler Allergenprovokation im Vergleich zu gesunden Kontrollen mittels MRT

J Hinrichs 1, JM Hohlfeld, Jens 2, J Renne, Julius 1, C Schönfeld, Christian 1, F Schaumann, Frank 2, M Gutberlet, Marcel 1, N Krug, Norbert 2, C Winkler, Carla 2, C Faulenbach, Cornelia 2, F Wacker, Frank 1, J Vogel-Claussen, Jens 1
  • 1MHH, Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Hannover
  • 2Fraunhofer, Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Hannover

Ziele: Vergleich der systemischen hämodynamischen Reaktion bei Patienten mit Asthma bronchiale und gesunden Probanden nach segmentaler Allergenprovokation mittels Phasenkontrast-Magnetresonanztomografie (MRT). Methode: Neun Patienten mit allergischem Asthma bronchiale und vier gesunde Probanden wurden mittels MRT (1,5 T) vor (0h) sowie 6h und 24h nach segmentaler endobronchialer Allergenprovokation untersucht. Phasenkontrast-MRT Messungen wurden in der Aorta ascendens (AO) und im Truncus pulmonalis (TP) durchgeführt. Bestimmt wurden jeweils der maximale systolische Fluss (msF), die maximale Flussbeschleunigung (mFb), das Akzelerationsvolumen, die Akzelerationszeit, die Distensibilität, die Herzfrequenz (HF) und das Herzminutenvolumen (HMV). Ergebnis: Asthmatiker: Der msF (AO 112,3%; TP 113,9%) und die mFb (AO 118,9%; TP 116,0%) stiegen 6h nach Provokation im Vergleich zur Baseline bei 0h an (100%, msF p<0.05; mFb p<0.01). 24h nach Allergenprovokation zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im TP zur Baseline (p>0.05), in der AO zeigten sich signifikant niedrigere Werte (p<0.05). Kontrollgruppe: Alle hämodynamischen Parameter sind 6h nach Provokation bei den gesunden Probanden nicht signifikant angestiegen, außer geringfügig die mFB in der AO (104,5%; p=0.01). 24h nach Allergenprovokation waren die Flussparameter signifikant erniedrigt im Vergleich zur Baseline (p<0.02). Der Anstieg der Flussparameter war im Vergleich beider Gruppen nach 6h nicht signifikant unterschiedlich, nach 24h waren alle Flussparameter außer der mFB in der AO in der Kontrollgruppe signifikant niedriger als in der Asthma-Gruppe (p<0.05). Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Asthma bronchiale kommt es 6h nach segmentaler Allergenprovokation zu Veränderungen der systemischen Hämodynamik, die mittels Phasenkontrast-MRT nachweisbar sind. In der Kontrollgruppe ist nur die mFB signifikant erhöht. Die Veränderungen nach 24h bei Gesunden vollständig, bei Asthmatikern teilweise reversibel.

Korrespondierender Autor: Hinrichs J

MHH, Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

E-Mail: hinrichs.jan@mh-hannover.de