Rofo 2013; 185 - VO204_6
DOI: 10.1055/s-0033-1346282

Lungenanalyse mittels Sauerstoff-gestützter T1-mapping MRT: Reproduzierbarkeit und Einfluss unterschiedlicher Sauerstoff-Applikation

J Renne 1, J Hinrichs 1, C Schönfeld 1, M Gutberlet 1, P Jakob 2, F Wacker 1, J Vogel-Claussen 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Universität Würzburg, Institut für experimentelle Physik (Biophysik), Würzburg

Ziele: Überprüfung der Reproduzierbarkeit von T1-mapping Parametern zu zwei Zeitpunkten sowie des Einflusses zweier unterschiedlicher, in der Routine gebräuchlicher O2-Applikationswege in einem gesunden Probandenkollektiv. Methode: Acht gesunde Probanden (7 m, 1 w; 25 – 46 Jahre, mittleres Alter 31) wurden in einem Abstand von 7 – 10 Tagen an einem 1,5 T MRT (Avanto, Siemens) 2x untersucht. Hierbei wurde eine Inversion Recovery SnapShot fast low-angle shot (FLASH) Sequenz unter Raumluft sowie unter 100% O2-Gabe durchgeführt und daraus T1-Karten berechnet. Als Masken fanden eine Standardmaske mit Reservoir (Adult Non Re-Breather Mask, Mallinkrodt Covidien) sowie eine vollständig abschließende Maske (Air Cushion Face Mask, VBM Medizintechnik GmBH) Verwendung. Nach manueller Segmentierung der rechten und linken Lunge wurden jeweils die T1-Mittelwerte bei Raumluft sowie unter Sauerstoff mit beiden Masken getrennt ausgewertet sowie daraus die Oxygen Transfer Function berechnet (OTF). Statistische Auswertung mit Kruskal-Wallis bzw. Wilcoxon-Test. Ergebnis: Zwischen den genannten Zeitpunkten zeigte sich ein signifikanter Unterschied in den Mittelwerten der T1-Zeiten unter Raumluft (Median 1215 ms; 25 – 75% Q. [1207 – 1258 ms] vs. 1243 [1222 – 1265]) sowie mit der geschlossenen Maske unter O2-Gabe (1061 ms [1051 – 1093] vs. 1078 ms [1066 – 1108], p = 0,01). Im Gegensatz dazu blieb die gemessene OTF mit beiden Masken stabil (p = 0,27 bzw. p = 0,86). Im Vergleich der Masken zeigte sich ein signifikanter Unterschied der OTF mit höheren und deutlich weniger streuenden Werten für die abschließende Maske (9,2[6,7 – 11,3]x10-2 vs. 14,0[13,1 – 15,5]x10-2; Varianzkoeffizient: 35% bzw. 13%). Schlussfolgerung: Die OTF stellt einen reproduzierbaren und verlässlichen Parameter zur quantitativen Beschreibung der Lungen dar. Zur Sauerstoff-Applikation sollte in der Routine eine abschließende Maske mit halb-geschlossenem System Verwendung finden.

Korrespondierender Autor: Renne J

Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

E-Mail: renne.julius@mh-hannover.de