Rofo 2013; 185 - WI_PO38
DOI: 10.1055/s-0033-1346635

Die dynamische kontrastverstärkte MRT kann die Vaskularisierung innerhalb des Pseudarthrosenspalts beurteilen und ein gutes klinisches Ergebnis vorhersagen

MA Weber 1, K Bloess 1, I Burkholder 2, D Bender 3, G Schmidmaier 3, HU Kauczor 1, O Schoierer 3
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 2Statistische und Biometrische Lösungen, StaBiL, Zweibrücken
  • 3Universitätsklinikum Heidelberg, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Heidelberg

Ziele: Vermag die dynamische kontrastverstärkte (DCE) MRT die Vaskularisierung innerhalb von Pseudarthrosen zu beurteilen und das klinische Endergebnis besser als das Non-Union Scoring System (NUSS) vorherzusagen? Methode: 64 Patienten mit einer im CT nachgewiesenen Pseudarthrose erhielten eine 3-Tesla MRT mit einer DCE-Sequenz (koronare T1-gewichtete fettsupprimierte VIBE, TR/TE = 3,76/1,35 ms, 17 Messungen, 2 mm Schichtdicke) nach Gabe von 0,1mmol/kg Gadoterat. Die Vaskularisierung im Pseudarthrosenspalt wurde mit einer „region-of-interest“-Analyse evaluiert. Signalintensitätszeitkurven wurden in solche mit einer stärkeren Kontrastmittelaufnahme im Pseudarthrosenspalt als in der angrenzenden normalen Muskulatur (vaskularisierte Pseudarthrose) und solche mit gleicher oder geringerer Aufnahme unterteilt. Die pharmakokinetischen Parameter des Tofts-Modells (Ktrans, Kep, iAUC, Ve) wurden mit dem klinischen Ergebnis bei der Einjahreskontrolle korreliert (n = 37). Ergebnis: Trotz Osteosynthesematerials konnten bei 60 Patienten die DCE Parameter ausgewertet werden. Die Sensitivität/Spezifität der vaskularisierten Pseudarthrosen als Indikator eines guten klinischen Ergebnisses betrug 77,3%/46,7% vs. NUSS: 95,5%/26,7%. NUSS konnte das klinische Ergebnis nicht vorhersagen (logistische Regression: p = 0,27, odds ratio = 0,97). Bei der ersten Untersuchung betrug der mediane iAUC (initiale Fläche unter der Kontrastmittelkurve) bei Patienten mit gutem Ergebnis 24,13 vs. 10,96 bei solchen mit schlechtem Ergebnis (p = 0,032), während Ktrans, Kep und Ve nicht signifikant verschieden waren. In der „receiver-operating-characteristic“-Analyse betrug die Sensitivität/Spezifität von iAUC zur Vorhersage des klinischen Ergebnisses 68,2%/76,9% bei einem optimalen Schwellenwert von 17,5. Alle pharmakokinetischen Parameter änderten sich nicht signifikant bei der Einjahreskontrolle (n = 18). Schlussfolgerung: Die DCE MRT kann die Vaskularisierung in Pseudarthrosen beurteilen, wobei eine hohe Vaskularisierung für ein gutes klinisches Ergebnis spricht.

Korrespondierender Autor: Weber MA

Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg

E-Mail: marcandre.weber@med.uni-heidelberg.de