Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A43
DOI: 10.1055/s-0033-1347578

Einfluss der mammographischen Dichte auf die Prädiktion des Nodalstatus bei Mammakarzinompatientinnen

CC Hack 1, L Häberle 1, K Geisler 1, R Schulz-Wendtland 2, A Hartmann 3, PA Fasching 1, M Uder 2, DL Wachter 3, SM Jud 1, CR Löhberg 1, MP Lux 1, C Rauh 1, MW Beckmann 1, K Heusinger 1
  • 1Frauenklinik Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 2Radiologisches Institut Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 3Pathologisches Institut Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland

Ziel: Der Nodalstatus ist nach wie vor einer der wichtigsten Prognosefaktoren für Patientinnen mit Mammakarzinom. Die zellulären und molekularen Gründe hierfür sind nicht gut verstanden und es gibt nur wenige Prädiktoren außer Tumorgröße und Multifokalität, die einen zusätzlichen Einblick in die Mechanismen der lymphatischen Metastasierung geben. Ziel unserer Studie war es daher zu untersuchen, ob die mammografische Dichte (MD) als Korrelat der Stroma- und Extrazellularmatrixmenge mit dem Auftreten von Lymphknotenmetastasen korreliert.

Methoden: In dieser retrospektiven Studie sind Patientinnen mit primärem, metastasenfreien Mammakarzinom eingeschlossen wurden, die in einer Institution behandelt wurden. Von allen Patientinnen musste die MD bekannt sein genauso wie die Staginginformationen. Die MD wurde semiautomatisiert als prozentuale MD (PMD) von zwei unabhängigen Gutachtern beurteilt. Logistische Regressionsanalysen mit dem Nodalstatus als Zielvariable wurden durchgeführt, um den zusätzlichen prädiktiven Wert von PMD zusätzlich zu Alter, Tumorgröße, Ki-67, Östrogenrezeptorstatus (ER) und Progesteronrezeptorstatus (PR), Grading, Tumortyp und Multifokalität zu bestimmen.

Ergebnisse: Multifokalität, Tumorgröße, Ki-67 und Grading waren relevante Prädiktoren des Nodalstatus. Die Hinzunahme von PMD zu diesen Faktoren konnte die Vorhersage des Nodalstatus nicht signifikant verbessern (p = 0,24, Likelihood ratio test).

Schlussfolgerung: Der Nodalstatus konnte relative gut durch die Parameter Multifokalität, Tumorgröße, Ki-67 und Grading vorhergesagt werden. PMD scheint keine Rolle zu spielen bei der Lymphknotenmetastasierung aus dem Primärtumor. Somit scheint der die Menge an Extrazellularmatrix und Stroma, welches das Korrelat der MD ist, keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit zu haben, mit der Brustkrebszellen lymphatisch metastasieren.

Schlüsselwörter: Nodalstatus; Östrogenrezeptor, Progesteronrezeptor, Ki-67; Mammakarzinom; mammografische Dichte