Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A44
DOI: 10.1055/s-0033-1347579

4EVER: Hat die Inhibition von mTOR einen wesentlichen klinischen Einfluss auf die Knochengesundheit postmenopausaler Frauen mit Östrogenrezeptor-positivem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs unter Behandlung mit Everolimus (RAD001) und Exemestan?

P Hadji 1, D Lüftner 2, PA Fasching 3, A Schneeweiss 4, W Janni 5, MP Lux 3, T Decker 6, M Muth 7, J Kreuzeder 7, E Belleville 8, H Tesch 9, EM Grischke 10
  • 1Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Marburg
  • 2Med. Klinik m. Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • 3Universitätsklinikum Erlangen Frauenklinik, Abt. Gynäkologie & Onkologie, Universität Erlangen, Erlangen
  • 4Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Universitäts-Klinikum Heidelberg; Onkologie
  • 5Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Ulm, Ulm
  • 6Ravensburg, Ravensburg
  • 7Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
  • 8ClinSol Gmbh & CO. KG, Würzburg
  • 9Onkologische Gemeinschaftspraxis am Bethanien-Krankenhaus, Frankfurt/Main
  • 10Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Tübingen, Tübingen

Hintergrund:

BOLERO-2, die multinationale, doppelblinde Phase-III-Studie mit postmenopausalen Frauen mit einem Östrogenrezeptor-positiven fortgeschrittenen Mammakarzinom, nach Progress unter Behandlung mit nicht-steroidalen Aromataseinhibitoren (NSAI) zeigte einen signifikanten klinischen Nutzen durch die Kombination von Exemestan und Everolimus (Baselga 2012). Eine Substudie der BOLERO-2 lieferte unerwartete Hinweise auf einen unmittelbaren Einfluss von Everolimus auf die Knochengesundheit (Gnant 2012). Im Rahmen des explorativen Programms der multizentrischen, offenen Phase-III-Studie 4EVER wird der Langzeiteffekt der mTOR-Inhibition mit Everolimus auf die Knochengesundheit untersucht.

Methoden:

300 postmenopausale Patientinnen erhalten in dieser multizentrischen, offenen, einarmigen Studie EVE (10 mg/d) + EXE (25 mg/d). Haupteinschlusskriterien: metastasiertes/lokal fortgeschrittenes ER+, HER2- Mammakarzinom, das nach einer vorangegangenen Therapie mit NSAI progredient ist. Primärer Endpunkt: Gesamtansprechrate (ORR) nach 6 Monaten. Sekundäre Endpunkte: progressionsfreies Überleben (PFS) nach 6 und 12 Monaten, Gesamtansprechrate (ORR) nach 12 Monaten, Gesamtüberleben (OS), Lebensqualität, Gesundheitsökonomie. Die explorativen Ziele beinhalten u.a. die Untersuchung von Biomarkern des Knochenstoffwechsels P-I-NP, CTX, OPG, RANKL, Vitamin D, FSH und Estradiol.

Ergebnisse:

334 Patientinnen wurden gescreent, 297 wurden eingeschlossen. HR-Status: ER+/PgR+ 77.5%, ER+/PgR- 21.5% (71.0% primärer Tumor, 29% Metastasen). Der durchschnittliche Zeitraum seit der initialen Diagnose betrug 9,2 Jahre. Der durchschnittliche Zeitraum seit dem ersten Rezidiv/Metastasierung betrug 48,1 Monate, der Zeitraum seit dem letzten Rezidiv/Metastasierung betrug 2,4 Monate. Die Einstufung bei Erstdiagnose betrug für 74.2% M0 und für 22.0% M1. 68.7% der Patientinnen hatten Knochenläsionen. Die letzte antineoplastische Therapie erfolgte zu adjuvanten (24.8%), neoadjuvanten (1.1%) und palliativen Zwecken (71.0%). 25.6% der Patientinnen hatten eine, 16.4% zwei und 57.9% ≥ 3 vorausgegangene Therapien in der metastasierten Situation.

Die Biomarker des Knochenstoffwechsels (P-I-NP, CTX, OPG, RANKL, Vitamin D, FSH und Östradiol) werden für die Baselinevisite sowie 4, 12 und 24 Wochen nach Beginn der Behandlung bestimmt.

Schlussfolgerung:

Diese Substudie zur Knochengesundheit untersucht den Effekt der mTOR-Inhibition auf den Knochenstoffwechsel sowie auf die gesamte Knochengesundheit bei metastasierten Mammakarzinom.