Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A60
DOI: 10.1055/s-0033-1347595

Veränderungen des Brustvolumens im Verlauf der Schwangerschaft – eine prospektive Pilotstudie

SM Jud 1, L Häberle 1, MO Schneider 1, J von Wilucki 1, A Hein 1, MC Koch 1, CM Bayer 1, I Linde 1, F Faschingbauer 1, E Raabe 1, U Dammer 1, R Schulz-Wendtland 2, MW Beckmann 1, PA Fasching 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 2Institut für Diagnostische Radiologie Erlangen, Erlangen, Deutschland

Studienziel: Schwangerschaft und Stillzeit modulieren das Erkrankungsrisiko für Brustkrebs, insbesondere wenn die Schwangerschaft in jungen Lebensjahren erfolgt. Die Effekte sind auf molekularer Ebene kaum erforscht und wahrscheinlich reagiert nicht jede Frau gleich auf eine Schwangerschaft und Stillen in Bezug auf das Brustkrebsrisiko. Ziel dieser Pilotstudie war es, an einer kleinen Kohorte eine neue Methode zur 3D Volumenmessung im Verlauf der Schwangerschaft technisch zu validieren.

Methoden: Das CGATE Programm (Clinical Gravidity Association Trial and Evaluation) ist eine prospektive Studie, die Schwangere in der 12.-14. SSW in eine prospektive Beobachtung mit Schwangerentagebuch, Biomarker-Programm und Bildgebung der Brust in festgelegten Intervallen einschleust. Hier wird auf die Brustvolumenmessungen mittels 3D-Aufnahme mit dem 3D-BreastScan (3dshape, Erlangen) zum Studieneinschluss und zum Zeitpunkt vor der Geburt fokussiert. Die Veränderung der Brustvolumina wurde mit einer multiplen linearen Regressionsanalyse untersucht, die möglichen Einflussfaktoren wie Alter und BMI berücksichtigt.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 106 Frauen prospektiv von Beginn der Schwangerschaft bis zur Geburt beobachtet werden. Das Brustvolumen einer Brust betrug im Mittel 421 (± 228)ml zu Beginn und im Mittel 516 (± 238)ml zum Ende der Schwangerschaft. Das Brustvolumen am Ende der Schwangerschaft war in dieser kleinen Studie lediglich abhängig vom Volumen zu Beginn der Schwangerschaft. Es konnten keine weiteren Einflussfaktoren identifiziert werden. Alle Frauen hatten eine durchschnittliche Volumenzunahme von 96 (± 80)ml unabhängig von der Ausgangsgröße. Die Grenzen für die Quartile der Brustvolumenzunahme waren 41, 95 und 135 ml (1. Quartil, Median, 3. Quartil).

Schlussfolgerung: Brustvolumenbestimmungen mittels 3D-Aufnahme sind gut durchführbar. Die absolute Brustvolumenzunahme scheint unabhängig von der Ausgangsgröße zu sein. Weitere Einflussfaktoren konnten in dieser kleinen Studie nicht identifiziert werden. Die Variabilität der Volumenzunahme könnte ein Hinweis darauf sein, dass nicht alle Frauen gleich auf eine Schwangerschaft reagieren. Dies muss in künftigen Studien weiter untersucht werden.