Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A74
DOI: 10.1055/s-0033-1347609

Real-Time-PCR basierter Nachweis zirkulierender Tumorzellen aus dem Blut von Mammakarzinompatientinnen

A Kölbl 1, U Andergassen 1, M Zebisch 1, S Heublein 1, U Jeschke 1, K Friese 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland

Zielsetzung:

Zirkulierende Tumorzellen (CTCs), sind Zellen, die sich von einem Primärtumor abgelöst haben, sich über Blut- und Lymphwege im Körper verteilen und als Ursprung der Metastasierung angesehen werden.

CTCs unterscheiden sich in der Expression bestimmter Gene, beispielsweise den Zytokeratingenen (CK), signifikant von Blutzellen, was ihren Nachweis mittels Real-Time-PCR aus dem Blut ermöglicht.

Material und Methode:

5 gesunden Probanden, 5 adjuvanten und 4 metastasierten Brustkrebspatientinnen wurden jeweils 20 ml Blut abgenommen, die Leukozytenfraktion, in der sich auch die CTCs befinden, über Dichtegradientenzentrifugation isoliert und daraus RNA isoliert. Nach einer reversen Transkription wurde die Real-Time PCR auf CK 8, 18 und 19 durchgeführt, wobei 18S als Referenzgen diente. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS.

Ergebnisse:

Für alle drei Zytokeratine wurde eine gesteigerte Expression zwischen gesunden, adjuvanten und metastasierten Proben gefunden.

Der stärkste Anstieg der Genexpression zeigte sich zwischen gesunden Probanden und adjuvanten bzw. metastasierten Patientinnen für Zytokeratin 18 mit statistischer Signifikanz (p = 0,036 bzw. 0,020). Auch Zytokeratin 19 zeigte einen starken Anstieg in der Genexpression mit noch aussagekräftiger Signifikanz (p = 0,091 bzw. 0,056). Zytokeratin 8 zeigte einen 5- bzw. 6-fachen Anstieg in der Genexpression von gesunden Probanden zu adjuvanten bzw. metastasierten Patientinnen.

Zusammenfassung:

Der Nachweis von CTCs aus dem Blut ist mithilfe der Real-Time-PCR möglich, wobei sich hier CK 18 als der beste Marker erwiesen hat. Diese Untersuchung wird nun an einem ausgedehnteren Patientenkollektiv durchgeführt, weitere Markergene werden getestet. Neben dem Nachweis von CTCs soll dann eine zusätzliche Charakterisierung eine gezieltere Therapie möglich machen.