JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2013; 2(03): 101
DOI: 10.1055/s-0033-1347939
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Publication Date:
14 June 2013 (online)

Pflegeausbildung

Mit oder ohne Abitur?

Ein Kompetenzkatalog formuliert Anforderungen an Gesundheitsfachkräfte – unabhängig vom Schulabschluss.

Der Ausschuss für Binnenmarkt der EU lehnte Ende Januar 2013 die Pläne der Brüsseler Kommission ab, für die Ausbildung in den Pflegeberufen künftig EU-weit eine zwölfjährige allgemeine Schulausbildung vorzuschreiben. In Deutschland war im Vorfeld der Verhandlungen die Befürchtung geäußert worden, der Fachkräftemangel werde weiter verschärft, wenn das Abitur Ausbildungsvoraussetzung für die Pflegeberufe werde.

In 24 von 27 EU-Mitgliedsstaaten sieht man das allerdings nicht – dort wird die zwölfjährige Schulausbildung bereits lange vorausgesetzt.

Hierzulande haben etwa 45 Prozent aller Pflegepersonen Abitur. Die jüngst verabschiedete Berufsanerkennungsrichtlinie sieht nun einen Kompetenzkatalog vor, in dem die Anforderungen an alle Gesundheitsfachkräfte formuliert werden, ganz gleich ob sie zehn oder zwölf Jahre Schulausbildung nachweisen können. Die Bundesregierung ist jetzt gefordert, das derzeitige Ausbildungssystem zu hinterfragen. Befürworter des Abiturs als Ausbildungsvoraussetzung weisen darauf hin, dass in der Pflegeausbildung in Deutschland Kompetenzen erworben werden müssten, die Auszubildende in anderen Ländern bereits vor Ausbildungsbeginn mitbringen.