Rofo 2013; 185(9): 807-809
DOI: 10.1055/s-0033-1350205
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

50 Jahre Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie – eine Herausforderung

50 Years Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie - A Challenge
G. Benz-Bohm
,
B. Stöver
,
M. Riccabona
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. September 2013 (online)

Chronik

Bereits 1897 wurde im Anna-Kinderspital in Graz unter dem ersten Ordinarius für Kinderheilkunde der Medizinischen Fakultät, Theodor Escherich, die erste Röntgeneinrichtung in einem Kinderspital in Europa installiert. Erste Publikationen und Monografien über Röntgendiagnostik und -therapie im Kindesalter gehen in den deutschsprachigen Ländern auf Pädiater zurück [1] [2]. So entwickelte sich dort die Pädiatrische Radiologie aus der Pädiatrie und wurde erst später infolge der rasanten technischen Entwicklung der Radiologie angegliedert – oft als kleine Einheit mit geringer Ausstattung. Die Pädiatrischen Radiologen waren und sind zumeist „Einzelkämpfer“. In den USA, in Frankreich und England hingegen entwickelte sich die Pädiatrische Radiologie aus der Radiologie mit schon bald eigenständigen Instituten in größeren Pädiatrischen Zentren.

Am 17.9.1963 gründeten M. A. Lassrich (Mitbegründer der European Society of Pediatric Radiology, ebenfalls 1963), E. Willich, K.-D. Ebel und F. Schmid die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Radiologie in Köln und bildeten auch ihren ersten Vorstand. Ziel war zunächst der Zusammenschluss aller hauptamtlich tätigen Kinderradiologen und röntgenologisch tätigen Pädiatern mit jährlichen Sitzungen im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde. Die offizielle Gründung der AG für Pädiatrische Radiologie als e. V. fand am 6.6.1968 in Bonn statt – mit zu diesem Zeitpunkt 48 Mitgliedern und fortan eigenständigen Jahrestagungen. Diese wurde auf der Jahrestagung 1970 in Zürich zur Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie e. V. für die Kinderradiologen des gesamten deutschen Sprachraums. Als offizielle Zeitschrift wurde Pediatric Radiology, Springer Verlag, 1973 eingeführt. 1990 erfolgte der Zusammenschluss der Kinderradiologen der neuen Bundesländer mit der GPR.

Auf dem Kongress der Deutschen Röntgengesellschaft 1965 in Nürnberg war Pädiatrische Radiologie erstmals Hauptthema. Zur Anlehnung an die DRG kam es 1969 durch Bildung einer Sektion. Die Anerkennung der Pädiatrischen Radiologie als Subspezialität der Radiologie erfolgte in Deutschland 1987, in der Schweiz 1990 und in Österreich bislang noch nicht [3].

 
  • Literatur

  • 1 Feilchenfeld . Röntgenaufnahme von Spina ventosa an den Phalangen. Berlin: Klin Wschr 1896; 33: 403
  • 2 Reyher P. Das Röntgenverfahren in der Kinderheilkunde. In: Bauer H, (Hrsg). Bibliothek der physikalisch-medizinischen Techniken. Bd. 4. Berlin: Hermann Meusser; 1912
  • 3 Benz-Bohm G, Richter E. Chronik der Kinderradiologie. Berlin Heidelberg: Springer; 2012
  • 4 Statistisches Bundesamt Wiesbaden. Bevölkerung nach Altersjahren. Ärztinnen/Ärzte nach Bezeichnung und ärztlicher Tätigkeit. Stichtag 31.12.2010. http://www.destatis.de
  • 5 Hirsch W, Sorge I. Ein Literatur-Review zur wissenschaftlichen Präsenz der deutschen Kinderradiologie in Publikationen der Jahre 2009-2011. Fortschr Röntgenstr 2011; 183: 1012-1015
  • 6 International Commission on Radiological Protection (ICRP). The 1990 Recommendations of the International Commission on Radiological Protection. ICRP Publication 60. Annals of the ICRP. Oxford: Pergamon Press; 1991
  • 7 European guidelines on quality criteria for diagnostic radiographic images in paediatrics. . European Commission 1996 EUR 16 261 EN
  • 8 Noßke D. Bekanntmachung der aktualisierten diagnostischen Referenzwerte für diagnostische und interventionelle Röntgenuntersuchungen. Bundesamt für Strahlenschutz 22.6.2010
  • 9 Born M, Spiller L, Bachour H et al. Das MCU bei Kindern. Dosiswerte im klinischen Alltag im Hinblick auf die stark gesenkten diagnostischen Referenzwerte. Fortschr Röntgenstr 2013; 185: 262-267
  • 10 Hammer GP, Seidenbusch MC, Schneider K et al. Inzidenz von Kinderkrebs nach Röntgendiagnostik im Patientenkollektiv der Jahre 1976–2003 einer Universitäts-Kinderklinik. Fortschr Röntgenstr 2010; 182: 404-414