Suchttherapie 2013; 14 - S_23_4
DOI: 10.1055/s-0033-1351494

Zur Relevanz des Humors als gesundheitsfördernde Ressource in der sozialen Arbeit mit suchtkranken Menschen

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  • 1Hochschule Koblenz

Einleitung: Im Rahmen der Dissertation an der Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Erziehungswissenschaften, wird der zentralen Fragestellung nachgegangen, ob Humor und Lachen in der Sozialen Arbeit in einem suchttherapeutischen Setting eine wirkungsvolle und angezeigte therapeutische Interventionsform bei Menschen mit einer Suchterkrankung darstellen. Die Beantwortung dieser Fragestellung ist von Relevanz für die zukünftige Erweiterung der therapeutischen Angebote; sie soll jedoch auch zu einem besseren Verständnis für Humor und Lachen in der Suchthilfe beitragen.

Methode: Zur Beantwortung der Fragestellung wurde ein mehrstufiges Programm zur Sensibilisierung des Humors (in Anlehnung an McGhee 1998) in einer experimentellen Untersuchung im Prä-Post-Design in Einrichtungen der Suchthilfe durchgeführt. Es konnte eine Stichprobe von N = 90 über den gesamten Untersuchungszeitraum rekrutiert werden. Eine Randomisierung gelang nur bedingt. Das mehrstufige Programm bietet Zugang zu den verschiedenen Facetten des persönlichen Sinnes für Humor. Es vermittelt die grundlegenden Fähigkeiten, um den ganz eigenen Sinn für Humor erfolgreich im alltäglichen Leben zu nutzen und dem stressigen Alltag gestärkt zu begegnen. Eingesetzte Testverfahren: SHS (Sense of Humor Scale), McGhee (1996) STHI-T < 60> bzw. STHI-T < 106> (State-Trait-Heiterkeits-Inventar), Ruch, Köhler und van Thriel (1996) CHS (Coping Humor Scale), Martin & Lefcourt (1983) BSKE < 30> (Befindlichkeitsskalierung anhand von Kategorien und Eigenschaftswörterlisten), Janke, Erdmann und Hüppe (1999) STHI-S < 30>, Ruch, van Thriel & Köhler (1995)

Diskussion/Ergebnisse: Die Auswertung (mit SPSS) läuft derzeit. Zum Zeitpunkt der Abgabe des Abstracts können noch keine Ergebnisse veröffentlicht werden.

Schlussfolgerung: Zur Beantwortung der Frage, ob Menschen in einem suchttherapeutischen Setting für ihren Sinn für Humor als Bewältigungsstrategie sensibilisiert werden können, liegen derzeit keine wissenschaftlich fundierten Ergebnisse vor. Strukturelle (Übereinstimmung Verweildauer und Programmphase) und motivationale (Freiwilligkeit, vorzeitige Beendigung der Behandlung) Bedingungen stellten eine unterschätzte Herausforderung zur Umsetzung einer kontrolliert-randomisierten Studie dar.