Suchttherapie 2013; 14 - S_34_1
DOI: 10.1055/s-0033-1351537

Psychoedukation für Suchpatienten in der Entzugsbehandlung. Vorstellung der Therapiemodule und Ergebnisse einer Evaluation

E Niederhofer 1, T Goldmann 2, PW Nyhuis 2
  • 1St. Marien-Hospital Eickel, Herne
  • 2St. Marien-Hospital Eickel, Klinik f. Psychiatrie, Psychotherapie u. Psychosomatik, Herne

Einleitung: Bisher existieren kaum Therapieprogramme für die Psychoedukation von Suchtpatienten, die sich in Entzugsbehandlung befinden. Anders sieht es im Bereich der Entwöhnungsbehandlung aus. Grund hierfür sind die kurzen Verweildauern in der Akutbehandlung. Allerdings wissen wir, dass viele Suchtkranke nicht oder erst sehr spät eine Entwöhnungsbehandlung durchlaufen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig im Krankheitsverlauf Aufklärung über die Erkrankung sowie deren Behandlungsmöglichkeiten zu implementieren und die weitere Behandlung zu bahnen.

Methode: Es wurde eine „Psychoedukation Sucht“ entwickelt, die bewusst nur 4 Veranstaltungen in 2 Wochen umfasst. Vorstellung der 4(5) Module (1 kurzes Zusatzmodul über Tabakabhängigkeit) „Psychoedukation Sucht“ für den Einsatz während der qualifizierten Entzugsbehandlung von Suchtpatienten (vorwiegend Alkohol und Medikamente, zunehmend aber auch THC) in einem psychiatrischen Versorgungskrankenhaus. Außerdem werden die Ergebnisse der Befragung von 100 Patienten nach Durchlaufen aller Module vorgestellt.

Diskussion/Ergebnisse: Die Bewertung der Psychoedukation Sucht durch 100 Patienten fällt überaus positiv aus und die Therapieveranstaltung wird sehr gut angenommen und gerne besucht.

Schlussfolgerung: Psychoedukation sollte fester Bestandteil der Entzugsbehandlung sein, damit möglichst früh über die Erkrankung sowie deren Behandlungsoptionen informiert wird. Dabei ist nach Meinung der Autoren die sachlich-wissenschaftliche und damit entstigmatisierende Art der Darstellung ein Faktor für die überaus positive Resonanz bei den Patienten.