Suchttherapie 2013; 14 - S_36_2
DOI: 10.1055/s-0033-1351541

Psychiatrische Kurz-Psychotherapie PKP bei Alkoholkrankheit – ein neuer Ansatz in der Suchtbehandlung

R Hagleitner 1, SKD Sulz 1
  • 1CIPM Fachambulanz, München

Einleitung: Es wird über die Evaluation eines Therapiekonzepts zur Behandlung alkoholkranker Menschen berichtet. Das Konzept der Psychiatrischen Kurz-Psychotherapie PKP basiert auf einem Drei-Säulen-Prinzip. Priorität hat die Symptomtherapie, hinzu kommt das Skills Training und die Motivationale Klärung und Persönlichkeitsentwicklung.

Methode: Die 7 Module sind: Symptomtherapie, Motivation, Helfen lassen, Ressourcen, Rückfallprophylaxe, Emotionsregulation, dysfunktionale Überlebensstrategien. Therapiekarten ermöglichen ein direktes Umsetzen des Konzepts: Auf der Vorderseite wird die Intervention beschrieben, auf der Rückseite worauf es ankommt. Sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting entsteht für den Patienten große Transparenz und Motiviationsförderung.

Diskussion/Ergebnisse: Trotz des manualähnlichen Aufbaus entsteht größtmögliche Individualisierung, die das Commitment des Patienten fördert. Die Therapie wird überwiegend im Gruppenmodus durchgeführt (7 Gruppensitzungen auf eine Einzelsitzung). Sie dauert ein Jahr lang bei zwei Therapiesitzungen pro Woche.

Schlussfolgerung: Die Verlaufsmessungen zeigen neben signifikanten Verbesserungen im Symptombereich eine deutlich verbesserte Emotionsregulation und Beziehungskompetenz. Die Rückfallrate konnte reduziert werden.