Suchttherapie 2013; 14 - S_38_3
DOI: 10.1055/s-0033-1351550

Pathologisches Kaufen: Bevölkerungsbasierte und Patientendaten zur Komorbidität mit zwanghaftem Horten

M Möllenkamp 1, M de Zwaan 1, A Müller 1
  • 1MH Hannover

Einleitung: Hintergrund: Zwanghaftes Horten (ZH) stellt eine häufige komorbide Störung bei Personen mit pathologischem Kaufen (PK) dar. Fragestellung: Es sollte untersucht werden, ob die Symptome von ZH bei Personen mit PK mit denen vergleichbar sind, die von nicht-kaufsüchtigen Menschen mit Messie-Syndrom bzw. ZH berichtet werden.

Methode: Teilprojekt 1: In einer Bevölkerungsstichprobe (N = 2307) wurden die Compulsive Buying Scale (CBS), der Fragebogen zum zwanghaften Horten (FZH), die Compulsive Acquisition Scale (CAS) und das Depressionsmodul des Patient Health Questionnaire (PHQ-9) erhoben. Folgende Gruppen wurden miteinander verglichen: PK+ZH+ vs. PK+ZH- vs. PK-ZH+ vs. PK-ZH-. Teilprojekt 2: CBS, FZH, CAS und Maudsley Obsessive Compulsive Inventory (MOCI) wurden von Patienten mit pathologischem Kaufen (N = 77) und Mitgliedern einer Messie-Selbsthilfegruppe (N = 50) beantwortet. In Anlehnung an Subprojekt 1 wurden Gruppenvergleiche durchgeführt.

Diskussion/Ergebnisse: Kaufsüchtige Personen mit komorbidem ZH unterscheiden sich nicht wesentlich von Personen mit ZH oder mit Messie-Syndrom hinsichtlich folgender für ZH typischer Dimensionen: „Unordnung“ und „Schwierigkeiten etwas wegzuwerfen“. Hingegen zeigen sich erwartungsgemäß deutliche Gruppenunterschiede bezogen auf die Dimensionen „Erwerb“ und „Mitnahme kostenloser Dinge“.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sowie deren Implikationen für die klinische Praxis werden diskutiert.