Suchttherapie 2013; 14 - S_43_4
DOI: 10.1055/s-0033-1351570

S3-Leitlinienentwicklung Interventionen bei schädlichem und abhängigem Alkoholgebrauch für alters- und geschlechtsspezifische Populationen

R Thomasius 1, J Stappenbeck 2, O Reis 3, O Bilke-Hentsch 4
  • 1Hamburg
  • 2DZSKJ (UKE), Hamburg
  • 3Universitätsklinik Rostock
  • 4Winterthur

Einleitung: Im Jahr 2006 wurde erstmals eine deutsche evidenzbasierte S2-Leitlinie für substanzbezogene Störungen unter Federführung der DG-Sucht und der DGPPN veröffentlicht. Kinder und Jugendliche wurden in dieser Leitlinie nicht berücksichtigt. In der inzwischen abgelaufenen Behandlungsleitlinie der DGKJP gibt es ein eigenes Kapitel zu substanzbezogenen Störungen. Seither hat sich der Kenntnisstand bezüglich des Screenings, der Diagnostik und der Therapie von Suchterkrankungen verbessert. Das Ziel der aktuell (2011 – 2013) in Arbeit befindlichen interdisziplinären S3-Leitlinie für substanzbezogene Störungen besteht darin, das aktuellste, internationale Wissen über evidenzbasierte Interventionen für alkohol- und tabakbezogene Störungen zusammenzufassen, Empfehlungen für die Praxis abzuleiten und abzustimmen.

Methode: Zu diesem Zweck werden im Rahmen des Standards für S3-Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich-Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) (A) eine systematische Recherche, Auswahl und methodische Bewertung der internationalen Literatur, (B) eine strukturierte Konsensfindung und (C) die interdisziplinäre und repräsentative Beteiligung von mehr als 50 Fachgesellschaften, Berufs-, Betroffenen- und Angehörigenverbänden bei der fachlichen Bearbeitung durch mehr als 70 Fachexperten durchgeführt. Die S3-Leitlinien sollen Therapeuten, Betroffenen und Angehörigen eine Entscheidungshilfe bei der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen zur Verfügung stellen.

Diskussion/Ergebnisse: Die Arbeitsgruppe „Kinder und Jugendliche“ hat für altersspezifische Behandlungsempfehlungen ein eigenes Kapitel erstellt. Auf einer Konsensuskonferenz in Dortmund wurde unter der Leitung von Frau Prof. Kopp (AWMF) am 19.02.2013 der Abschnitt „Kinder und Jugendliche“ der Arbeitsgruppe 5 (Alters- und geschlechtsspezifische Populationen) konsentiert. Die Suchtkommission der drei kinder- und jugendpsychiatrischen Fachgesellschaften (DGKJP, BAG, BKJPP) hat den Entwicklungsprozess dieses Kapitels kontinuierlich begleitet, beraten und unterstützt.

Schlussfolgerung: Vorgestellt werden die wichtigsten der insgesamt 14 Behandlungsempfehlungen.