Suchttherapie 2013; 14 - S_48_2
DOI: 10.1055/s-0033-1351589

BORIS – ein trägerübergreifendes Reha-Assessment zur Verbesserung der beruflichen Wiedereingliederung Suchtkranker

N Lange 1, S Trattnig 2, S Hoffmann 3, H Schwehm 4
  • 1Fachklinik Eußerthal
  • 2Fachklinik Pfälzer Wald, Ev. Heimstiftung Pfalz, Hermersberger Hof
  • 3Deutsche Rentenversicherung, Rheinland-Pfalz, Speyer
  • 4Therapiezentrum, Ludwigsmühle, Landau

Einleitung: Zur Verbesserung der beruflichen Integration Suchtkranker haben sich die Evangelische Heimstiftung Pfalz, das Therapiezentrum Ludwigsmühle mit ihren Reha-Einrichtungen und die Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz mit der trägereigenen Fachklinik Eußerthal zusammengeschlossen und führen in der Region Südpfalz ein berufliches Assessment für Abhängigkeitskranke im Berufs-Orientierungs-Center für die Rehabilitation und Integration Suchtkranker (BORIS) in Landau i.d. Pfalz durch. Dieses berufliche Reha-Assessment wird indikationsübergreifend für alkohol-, medikamenten- und drogenabhängige Rehabilitanden angeboten. Bei der Zielgruppe handelt sich um suchtkranke Menschen, die gravierende Störungen in ihrer Erwerbsbiografie aufweisen. Durch das berufliche Reha-Assessment sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die dazu beitragen – die stationäre und ambulante Reha zu unterstützen, – die Reha-Prozesse zu optimieren, – die Rehabilitanden gezielter zu fördern und zu fordern – und die Chancen auf Teilhabe am Erwerbsleben zu erhöhen.

Methode: Die o.g. Reha-Einrichtungen stellen im BORIS-Antrag individuelle Fragestellungen bezüglich der beruflichen Wiedereingliederung an das BORIS-Team. Die Rehabilitanden nehmen klinik- und indikationsübergreifend außerhalb der Fachkliniken im Berufs-Orientierungs-Center am beruflichen Assessment teil. Neben verschiedenen ergotherapeutischen und psychologischen Testverfahren (z.B. IDA, AVEM und Explorix) sind spezifische Verhaltensbeobachtungen (Tower of Power, Vorstellungsgespräch) mit Videoaufzeichnungen ein Schwerpunkt des Assessments. In den Reha-Einrichtungen wird der BORIS-Ergebnisbericht mit den Rehabilitanden besprochen, ggfs. die weitere Rehabilitationsplanung modifiziert und im Reha-Entlassungsbericht für den Leistungsträger dokumentiert.

Diskussion/Ergebnisse: Es wird die Gesamtstichprobe anhand sozio-demographischer sowie Verlaufs- und teilweise Katamnesedaten vorgestellt und Vergleichsstichproben gegenüber gestellt. Ebenfalls werden die Ergebnisse der Rehabilitanden- und Anwenderbefragung zu BORIS präsentiert.