Z Gastroenterol 2013; 51 - K238
DOI: 10.1055/s-0033-1352878

Effektivität und Sicherheit des Hybrid-Knife mit WaterJet-Technik bei Frühneoplasien des Gastrointestinaltrakts

F Straulino 1, A Genthner 1, A Schwarzenböck 1, W Schmidt-Tänzer 1, MD Enderle 2, A Eickhoff 1
  • 1Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Germany
  • 2Erbe Elektromedizin GmbH, Tübingen, Germany

Einleitung: Die endoskopische Resektion (ER) früher Neoplasien (Adenom/Frühkarzinom) des Gastrointestinaltrakts (GI-Trakt) ist seit vielen Jahren Standard. Bei Läsionen > 2 cm ist eine endoskopische en-bloc Resektion mittels Schlinge oft nicht möglich. Bei diesen Läsionen kommt die ESD zum Einsatz. Verschiedene Messer wurden hierzu entwickelt. Das Hybrid-Knife besteht aus einem typischen „needle-knife“ mit zentralem mikropapillären Lumen. Als „all-in-one“ Instrument vereinigt es mehrere Arbeitsschritte: das Nadel-lose Unterspritzen der Submukosa mittels hochenergetischem Wasserstrahl sowie die gleichzeitigen HF-Energie-Anwendung zur Koagulation und Dissektion. Ziel dieser Arbeit ist es, die Effektivität und Sicherheit des Hybrid-Knife bei der Resektion früher Neoplasien des GI-Trakts prospektiv zu evaluieren.

Methodik: Mittels ESD in Hybrid-Knife-Technik wurden seit 01/2010 insgesamt 41 Patienten behandelt. Eingeschlossen wurden alle Läsionen aus Ösophagus, Magen und Rektum die eine Größe von > 2 cm und eine non-polypoide Wuchsform aufwiesen. Evaluiert wurde der technische Erfolg, die Rate der en-bloc Resektionen, die Histologie und die Komplikationsrate.

Ergebnisse: Bei den 41 Patienten handelte es sich um 24 Männer und 17 Frauen, mit einem medianen Alter von 66 Jahren. Die mittlere Größe der Läsionen betrug 3,1 ± 0,6 cm. Eine en-bloc Resektion gelang bei 38/41 Patienten (92,7%) bei einer durchschnittlichen Untersuchungszeit von 66 ± 18 min. Histologisch zeigten sich n = 18 intraepitheliale high-grade Neoplasie; n = 12 Carcinoma in situ; n = 11 intramukosale Karzinome pT1a. Therapiebedürftige Blutungen während der Resektion traten bei n = 14 Fällen (34,1%) auf, wobei eine erfolgreiche Hämostase in allen Fällen endoskopisch möglich war. Im Verlauf kam es zu zwei Nachblutung > 48h (4,8%) und keiner Perforation. Im medianen Follow-up von 15 Monaten wurden drei Patienten bei Rezidiv erneut per ESD behandelt.

Diskussion: Die Hybrid-Knife Technologie vereinigt mehrere Arbeitsschritte der ESD in einem „all-in-one“ Instrument. Eine effektive, sichere und schnelle Resektion auch größerer Frühneoplasien ist mit diesem Instrument möglich. Der exakte Stellenwert muss allerdings durch randomisierte Studien im Vergleich mit den traditionellen ESD Techniken evaluiert werden.