Z Gastroenterol 2013; 51 - K245
DOI: 10.1055/s-0033-1352885

Erste Erfahrungen mit einem neuen selbstexpandierenden Metallstent (AXIOS) am pankreatikobiliären System

S Sessinghaus 1, F Füldner 1, I Wanzar 1, U Will 1
  • 1SRH Waldklinikum Gera, 3. Medizinische Klinik, Gera, Germany

Einleitung: Endosonographischgeführte interne Drainagen von liquiden Pankreassequestrationen sind etablierte Therapieverfahren. EUS-gestützte biliäre Drainagen (EUBD) z.B. als Choledochoduodenostomie sind eine Alternative zur PTCD bei misslungener ERCP. Probleme bei Abszessen/Nekrosen sind die auch nach Ballondehnung und Pigtaileinlage oft geschrumpften Ostien, wenn es einer Reintervention (Nekrosektomie) bedarf. Cholangiodrainagen bergen die Gefahr der Stentdislokation. Zur Problemlösung wurde ein neuer Stent (AXIOS Fa. Xlumena) entwickelt. Wir berichten über erste Erfahrungen.

Methodik: Im Zeitraum von 10/11 bis 03/13 wurden an unserer Klinik 32Pat. mit Pseudozysten, Abszessen und Nekrosen des Pankreas endoskopisch behandelt. Bei 20Pat. [PPZ (2), Pankreasabszess (12), infizierte Nekrose (6)] erfolgte nach EUS-Punktion und Vorschnitt mit dem Ringmesser die Einlage eines Axiosstent (voll gecovert mit innerer und äußerer Tuple, ø 15 mm). Eine transgastrische Reintervention war bei Nekrosen und Abszessen nur in 8Fällen erforderlich.

Bei 3Pat. mit Ikterus bei distaler DHC-Obstruktion wurde eine EUS-geführte Choledocho-Bulbostomie und bei 1Pat. mit symptomatischer Pankreasgangretention eine Pankreatiko-Gastrostomie durch Einlage des Axios ausgeführt.

Ergebnisse: Bei 23/24 gelang eine komplikationslose Stenteinlage, in einem Fall kam es zur Fehlplatzierung mit Dislokation in den Magen. Bei 1Pat. war der Stent am 4. Tag nach Intervention durch Nekrosen obturiert und musste vor Nekrosektomie entfernt werden. Bei 5Pat. erfolgte eine Nekrosektomie primär durch den Stent, zur Entfernung größerer Nekrosen musste allerdings der Stent in allen Fällen entfernt werden. Bei 2Pat. mit Abszessdrainagen kam es zu einem Spontanabgang. Die Stents in Nekrosen und Abszessen wurden nach 75 (4 – 120) Tagen entfernt, die Stents in Gallen- und Pankreasgang wurden belassen und funktionieren bisher einwandfrei.

Diskussion: Durch die Einlage eines vollgecoverten, selbst-expandierenden Metallstent mit beidseitiger Tulpe (AXIOS) wird ein stabiler, breiter Zugang ermöglicht mit guter Drainagefunktion und geringer Tendenz zur Stentmigration. Die Nekrosektomie wird erleichtert, die Reinterventionsrate bei Nekrosen scheint geringer zu sein. Die Drainage des Gallenganges ist suffizient und dauerhaft.