Z Gastroenterol 2013; 51 - K422
DOI: 10.1055/s-0033-1353072

Morbidität und Mortalität nach Heller Myotomie bei Achalasie – Analyse des American College of Surgeons National Surgical Quality Improvement Program (ACS NSQIP) 2009 – 2011

S Niebisch 1, 2, F Fleming 2, I Gockel 1, H Lang 1, JH Peters 2
  • 1Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Germany
  • 2University of Rochester Medical Center, Department of Surgery, Rochester, United States

Einleitung: Laparoskopische Kardiomyotomie (LM) und endoskopische pneumatische Dilatation (PD) sind die derzeit primären Optionen zur Behandlung der Achalasie. Eine kürzlich erschienene randomisierte Studie zeigt einen nahezu identischen Therapieerfolg nach 3 Jahren. Obwohl für die PD ein 2 – 4%-iges Risiko der Perforation besteht, wird die LM oft mit einem höheren perioperativen Risiko assoziiert.

Ziele: Unser Ziel ist es, die aktuelle postoperative 30-Tage Morbidität und Mortalität, stratifiziert nach präoperativer Ko-Morbidität, nach LM zu ermitteln. Hierfür wird eine große validierte Datenbank, das ACS NSQIP, genutzt.

Methodik: Durch das ACS NSQIP wurden Patienten nach LM oder offener Kardiomyotomie (OM) zwischen 2009 und 2011 ermittelt. Präoperative Ko-Morbidität, intraoperative Ereignisse, 30 Tage Mortalität sowie Gesamt- und schwerwiegende Komplikationen wurden analysiert und in ein uni- und multivariates Model eingegeben, um potentielle Prädiktoren für postoperative Komplikationen zu ermitteln.

Ergebnis: Die Analyse bestand aus 1.036 Fällen nach LM und 331 nach OM (52 ± 16 Jahre; 53% Männer, BMI 25,8 [IQR 22,6 – 30,1]). In dem analysierten 3-Jahres Zeitraum kam es zu 2 Todesfällen in der LM Gruppe (0,14%). Insgesamt erlitten 3,4% der Patienten eine Komplikation, wobei pulmonale Ereignisse (1%) den Hauptteil in der LM und Wundinfektionen (1,7%) in der OM Gruppe ausmachten. Ernsthafte Komplikationen traten bei 3,1% der Fälle auf. Der Vergleich mit kürzlich erschienenen analogen Analysen der NSQIP zeigt, dass die Mortalität deutlich geringer als bei der Cholezystektomie ist und eine ähnliche bzw. teilweise geringere Komplikationsrate als die Appendektomie und Fundoplikatio aufweist.

Tab. 1: NSQIP Studien für laparoskopische Operationen

N

Gesamt-Morbidität

Schwere-Morbidität

Mortalität

Appendektomie

24.969

4,46%

2,58%

0,07%

Fundoplikatio

7.531

3,8%

1,8%

0,19%

Cholezystektomie

58.659

3,1%

1,4%

0,27%

Heller Myotomie

1.036

3,6%

3,1%

0,19%

Schlussfolgerung: Die LM ist eine der sichersten großen abdominellen Operationen, die derzeit durchgeführt wird. Mortalität und Komplikationen treten nur in einem kleinen Teil der Patienten auf und sind vergleichbar mit der PD.