Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - V8
DOI: 10.1055/s-0033-1354436

Problematische Langzeiterfahrung mit teilweise bioresorbierbaren Vorhofseptumdefekt-Occludern (BioStar)

N Haas 1, S Habash 1, K Laser 1, D Kececioglu 1, E Sandica 1
  • 1Zentrum für Angeborene Herzfehler, HDZ NRW, Bad Oeynhausen

Einleitung: Der erste kommerziell verfügbare Vorhofseptumdefekt-Occluder mit teilwiese bioresorbierbaren Komponenten war der BioStar®-Occluder (Fa NMT), der aus einem Metallgerüst sowie zwei Kollagen-Membranen bestand. Theoretisch sollte die Kollagenmembran innerhalb von 1–2 Jahren bei kompletter Stabilität resorbiert werden und der Defekt durch körpereigenes Material ersetzt sein.

Patienten: Wir setzten den Occluder bei insgesamt 32 Patienten ein. Bei einem Patienten (9 Jahre, ASD) bestand zunächst ein kompletter Verschluss des ASDs, nach ca. 6 Monaten zeigte sich jedoch ein kleines zentrales Leck, was bis heute (2 Jahre nach Implantation) persistiert. Eine weitere Patientin (7 Jahre, ASD) erkrankte an rezidivierenden Fieberschüben sowie heftigen Kopfschmerzen, so dass der Occluder nach 3 Monaten chirurgisch entfernt werden musste. Hinweise für eine bakterielle Entzündung ergaben sich nicht, die Symptome verschwanden schlagartig. Eine 56-jährige Erwachsene (PFO) erkrankte ca. 9 Monate nach Implantation an einem Postperikardiotomiesyndrom mit Tamponade, die sich unter Steroidtherapie besserten. Ein 35-jähriger Mann entwickelte eine akute hämorrhagische Perikardtamponade, deren Ursache eine Vorhofperforation eines Metallärmchens ca. 1,5 Jahre nach PFO-Verschluss war. Die Reste des Occluders wurden chirurgisch entfernt.

Schlussfolgerung: Trotz sehr positiver Tierexperimente und unproblematischen initialen Ergebnissen im humanen Einsatz zeigte der BioStar-Occluder eine Reihe an unerwarteten Besonderheiten im Langzeitverlauf, die mit großer Wahrscheinlichkeit mit der Resorption der Kollagenmembran in Zusammenhang stehen dürften. Eine besondere Nachsorge dieser Patientengruppe scheint daher indiziert.