Erste Erfahrungen mit dem Vasopressin-Rezeptor Antagonisten (Tolvaptan) als Rescue Diuretikum im Postoperativen Management bei Säuglingen mit HLHS

Grundlage: Erfahrungen zur Verträglichkeit und Effektivität von Tolvaptan bei Diuretika-refraktären und damit therapielimitierenden Flüssigkeitretentionen.

Methodik: Retrospektive Datenauswertung von 3 Patienten mit HLHS, die bei postoperativem CLS und massiven Ödemen mit Tolvaptan behandelt wurden.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter betrug 3.8 Monate. Alle 3 Patienten waren langzeitbeatmet und wiesen erhebliche anhaltende Flüssigkeitsretentionen trotz vierfach Diuretikatherapie auf. Die Tolvaptandosis entsprach durchschnittlich 0.59 mg/kg, die Applikationsdauer 24.3 Tage. Es zeigte sich eine signifikante Reduktion des Ausgangsgewichtes um 6% nach 5 d bzw. 12% nach 10 d, sowie ein signifikanter Anstieg der Urinausscheidung von 4.4 mL/kg/h auf 8 mL/kg/h innerhalb der ersten 5 d bzw. 6.6 mL/kg/h zwischen Tag 5 – 10. Die Baseline Na-Konzentration (134.02 mmol/L) stieg unter Tolvaptan um 3.7 mmol/L (nach 5 d) bzw. 8.2 mmol/L (nach 10 d). Bei einer Gesamtbeatmungdauer von 56 Tagen (25 – 109) konnten alle Patienten nach 13 Tagen (5 – 23) – bei einer Gesamtbeatmungsdauer von 56 Tagen (25 – 109) extubiert werden. Klinische bzw. laborchemische Nebenwirkungen traten nicht auf.

Schlussfolgerungen: In unserer Fallreihe zeigte sich eine additive Wirkung von Tolvaptan, bei mit herkömmlichen Diuretika austherapierten Patienten. Es konnten signifikanten Gewichtsreduktionen und zeitnahe Extubationen erreicht werden. Damit stellt Tolvaptan ein potentes Rescue-Diuretikum zur Behandlung postoperativer, diuretikarefraktärer Ödeme im Säuglingsalter dar. Eine kontrollierte Langzeitbeobachtung dieses Effektes ist zu empfehlen.