Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - P2
DOI: 10.1055/s-0033-1354493

Postoperative ECMO-Unterstützung: Notwendigkeit erneuter operativer und interventioneller Behandlung als negativer Prädiktor für ein erfolgreiches Weaning

K Ackermann 1, G Balling 1, A Eicken 1, B Ruf 1, J Hörer 2, C Schreiber 2, R Lange 2, P Ewert 1
  • 1Klinik für Kinderkardiologie, Deutsches Herzzentrum München
  • 2Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Deutsches Herzzentrum München

Hintergrund: Patienten mit kritischen Kreislaufverhältnissen nach Operation (OP) mit Herz-Lungenmaschine (HLM) können durch extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) unterstützt werden.

Methoden: Von 01/2006 bis 04/2013 waren 72 Patienten (Alter 4,4 Monate [Median] [1 Tag – 66 Jahre]) nach OP mit HLM durch ECMO unterstützt worden (2,4% aller OPs mit HLM). Wir analysierten die Überlebenswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit vom Vorliegen behandlungsbedürftiger pathologisch-morphologischer Befunde.

Ergebnisse: 31/72 Patienten konnten nach einer ECMO-Unterstützung von 114 Stunden (Median) (6,5 – 492 Stunden) entwöhnt werden. Bei 31 Patienten (Gruppe A) konnten unter laufender ECMO angiographisch oder echokardiographisch pathologische Befunde erhoben werden, die zu diesem Zeitpunkt als ursächlich für die Notwendigkeit der ECMO-Unterstützung erachtet worden waren. 11 Patienten davon wurden reoperiert, 8 Patienten durch eine Katheterintervention (KI) behandelt und 4 Patienten erhielten sowohl OP als auch KI. Eine eingeschränkte Koronarperfusion war die häufigste Ursache für eine OP (n= 3) oder KI (n= 4). Bei 8 Patienten waren Befunde erhoben worden, die zwar relevant waren, bei denen aber OP oder KI aussichtslos erschienen (Überleben 0/8). Bei 41 Patienten wurden keine pathologischen Befunde gefunden (Gruppe B). Diese Unterschiede waren signifikant: Überleben in Gruppe B 26/41 (63%) versus in Gruppe A 5/31 (16%) (p < 0,05).

Schlussfolgerung: Behandlungsbedürftige pathologische Befunde unter ECMO sind ein negativer Prädiktor für ein erfolgreiches Weaning. Nur bei früher Diagnostik und Behandlung können Patienten mit pathologischen Befunden erfolgreich geweant werden.