Direkte intrapulmonale Injektion von Iloprost zur Testung der pulmonalen Vasoreagibilität

Einleitung: Iloprost wird zur Therapie der pulmonalen Hypertonie (PHT) inhalativ und intravenös eingesetzt. Wir stellen unser Testprotokoll mit direkter Injektion von Iloprost in die Pulmonalarterie (PA) vor.

Methoden: Retrospektive Analyse von 33 Patienten (23 weiblich, Alter 15,1 ± 11,9 Jahre) mit PHT und invasiver Vasoreagibiltästestung zwischen 2007 und 2013. Unser Standardprotokoll besteht aus Baselinemessungen, gefolgt von 4 l Sauerstoffvorlage (O2), 40 ppm inhalativem Stickstoffmonoxid (iNO) und der Applikation von Iloprost direkt in die PA. Grunderkrankungen waren kongenitale Shuntvitien (n= 22), Patienten nach Korrekturoperation (n= 8) oder primäre PHT (n= 3). Neben Standardmessungen wurden der pulmonale Gefäßwiderstand (PVR) und Cadiac Output (CO) berechnet.

Ergebnisse: Der Baseline-PVR war 15,2 ± 9,4 WU m² und konnte durch O2 auf 13,4 ± 10,0 WU m² (p= 0,002), durch iNO auf 8,0 ± 3,6 WU m² (p < 0,001) und durch Iloprost auf 6,8 ± 7,1 WU m² (p < 0,001) reduziert werden. Der Vergleich von Iloprost und iNO oder O2, sowie der Vergleich von O2 und iNO zeigte eine statistisch signifikante Reduzierung des PVR (p < 0,001). Der CO stieg von 4,4 ± 2,3 l/min auf 4,8 ± 2,6 l/min nach O2-Gabe (p= 0,814), auf 5,2 ± 2,0 l/min nach iNO (p= 0,476) und auf 6,4 ± 3,0 l/min nach intrapulmonaler Iloprostapplikation an (p < 0,001). Der Vergleich des CO von O2 und iNO zeigte keinen statistischen Unterschied (p= 0,495), jedoch der von Iloprost und iNO oder O2 (p < 0,001).

Schlussfolgerung: Iloprost reduzierte den PVR effektiv und erhöhte den CO bei unseren Patienten mit PHT, auch nach maximaler Applikation von O2 und iNO. Die intravenöse Applikation von Iloprost in die PA scheint genauso praktikabel wie die inhalative Gabe bei der Vasoreagibilitätstestung. Zudem ist sie einfacher anzuwenden.