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DOI: 10.1055/s-0033-1354514
Langzeitverlauf der bicuspiden Aortenklappe (BiAoV)
Zielsetzung: Die BiAoV stellt die häufigste kongenitale kardiale Fehlbildung mit dem Risiko von Aortenklappenstenosen (AoS), -insuffizienzen (AoI) und Aneurysmata (Aneu) der Aorta dar. Kohortenuntersuchungen zur Inzidenz und Verlauf von BiAoV ohne initial relevante Aos, AoI und Aneu fehlen.
Methodik: Zeitraum 1972 – 2012 wurden 435 konsekutive Pat. mit BiAoV identifiziert, 239 hiervon zeigten initial keine AoS, AoI oder Aneu (ml: 168, wbl: 71, Durchschnittsalter 20,5 Jahre bei Einschluss). Insgesamt konnten 2.384 Patientenjahre (Mittelwert 14,5 Jahre) ausgewertet werden. Neben der retrospektiven Auswertung wurden prospektiv klinische, echokardiographische und MRT Befunde erhoben.
Ergebnisse: Bei 3 Patienten (1,6%) bzw. 9 Patienten (4,8%) zeigten sich eine relevante Zunahme der AoS oder AoI. Bei 34,4% (n= 64) der Untersuchten fand sich eine Erweiterung der Aorta, in 6 Fällen waren die Kriterien eines Aneu erfüllt. Bei 6 Pat war eine operative Revision durchgeführt worden.
Schlussfolgerungen: Patienten mit isolierter BiAoV bedürfen auch ohne initiale AoS, AoI oder Aneu einer konsequenten Verlaufsuntersuchung, Alter, Geschlecht oder individueller Lebensstil sind keine Prädiktoren für die Entwicklung von AoS, AoI oder Aneu. Eine weitere Differenzierung der Population ist notwendig, um Risikofaktoren zu identifizieren.