mRNA Expression im Ductus Arteriosus – Einfluss von Ductusstents

Die Sicherheit und Effektivität des Einsatzes von Ductusstents bei primär ductusabhängigen Herzfehlern ist gut beschrieben. Über den Einfluss von Stents auf die Proliferation der Ductus-Gefäßwand gibt es bisher kaum Daten. Wir untersuchten erstmals im direkten Vergleich mRNA-Expressionsunterschiede in gestenteten versus ungestenteten humanen Ductus.

Eine cDNA-Microarray Analyze wurde an 11 gestenteten Ductus und an 5 ungestenteten Ductus arteriosi nach operativer Entfernung und RNA-later-Fixierung durchgeführt (Alter bzw. Implantationszeit zwischen 0 und 52 Monate). Nach RNA-Aufreinigung und Kontrolle der gewonnenen RNA erfolgte die Auswertung mittels cDNA-Microarraychip.

Es zeigten insgesamt 281 Gene eine signifikant (p < 0,05) veränderte Expression. So waren 167 Gene in den gestenteten Ductusgefäßen signifikant hochreguliert und 114 signifikant herunterreguliert. In den Ductusstents waren unter anderem die Gene der Metalloproteinasen (MMP) 7, 9, 11, und 12 sowie das an der Synthese der Knochenmatrix beteiligte IBSP-Gen (Integrin binding Sialoprotein) hochreguliert. Demgegenüber fand sich eine signifikante Herunterregulation des rezeptorähnlichen Oberflächenproteins BOC (Brother of CDO), welches möglicherweise bei der Muskelzelldifferenzierung eine Rolle spielt.

Die erhöhte Aktivität der MMP's kann als erhöhte Umbauaktivität des Gewebes und die des IBSP als erhöhte Kalzifizierungstendenz in den gestenteten Ductus interpretiert werden. Die Herunterregulation der mRNA des Proteins BOC weist möglicherweise auf eine veränderte Reifung von Muskelzellen in der Ductus-Gefäßwand in Gegenwart eines Stents hin.