Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - P59
DOI: 10.1055/s-0033-1354548

Case Report: Verschluss der Aortenklappe mittels Muscular VSD Occluder bei einem Patienten mit BIVAD und schwerer sekundärer Aorteninsuffizienz (AI)

F Degener 1, N Haas 1, K Laser 1, U Blanz 2, D Kececioglu 1, E Sandica 2
  • 1Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie
  • 2Klinik für Chirurgie angeborener Herzfehler, HDZ NRW, Bad Oeynhausen

Einleitung: Schwere AI bei Patienten mit LVAD kann zu Funktionseinschränkungen des VAD führen. Bei nur wenigen Fällen sind erfolgreiche interventionelle Verschlüsse der Aortenklappe (AK) beschrieben.

Methoden: Ein 7 Monate alter Junge wurde mit restriktiver Kardiomyopathie nach Myokarditis vorstellig. Bei kardialer Dekompensation erfolgte die Implantation eines BIVAD (Berlin Heart). Einige Wochen nach Implantation Entwicklung eines zunehmenden Lungenödems und Dilatation des linken Vorhofes bei im TEE schwerer AI und MI. Bei hämodynamischer Instabilität Entscheidung zum interventionellen Verschluss der Aortenklappe, retrograd mit einem 14 mm AGA muscular VSD Occluder.

Ergebnis: Optimale Occluderlage; keine Kompromittierung der Korornarperfusion. Leider weiterhin schwere Insuffizienz durch den Occluder bis in die Pulmonalvenen. Um eine Koagulation zu erreichen Antagonisierung der Heparinisierung, Gabe von Frischplasma, Thrombo- und Erythrozyten und Versuch der Okklusion mittels Ballonkatheter. Jedoch verringerte sich die AI nicht. Weiterhin hämodynamische Instabilität. Nach 8 Stunden Entschluss zum operativen Verschluss der AK mittels Patch. Daraufhin rasche Stabilizierung und Extubation.

Schlussfolgerung: Der interventionelle Verschluss der AK bei Patienten mit VAD und schwerer AI scheint logisch. Jedoch war bei unserem Patienten die Implantation des AGA muscular VSD Occluder nicht erfolgreich. Die Occluderlage war allerdings optimal. Bei einem ähnlichen Fall würden wir einen Occluder mit verbesserten Koagulationseigenschaften wie durch Keramikbeschichtung (z.B. Cera TM VSD Occluder) verwenden.