Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - P60
DOI: 10.1055/s-0033-1354549

Management von T-Wellen Oversensing nach Extrakardialer ICD Implantation

T Kriebel 1, M Müller 1, U Krause 1, H Schneider 1, M Steinmetz 1, T Paul 1
  • 1Klinik für pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, Universitätsmedizin Göttingen

Einleitung: Die extrakardiale ICD Implantation ist ein sicheres und effektives Verfahren bei Säuglingen und Kleinkindern.

Methoden: Bei 27 Patienten (mittleres Alter 5,2 Jahre) erfolgte eine extrakardiale ICD Implantation mittels Platzierung der Schockelektrode intrapleural, der bipolaren Wahrnehmungs- und Stimulationselektroden epikardial sowie des Generators als “active can” subdiaphragmal.

Ergebnisse: Die ICD Implantation war bei allen 27 Patienten mit einer ventrikulären Wahrnehmungsamplitude > 5 mV und einer DFT ≤15J erfolgreich. In der Nachbeobachtungszeit traten bei 3 Patienten Episoden von T-Wellen Oversensing (TWOS) auf, die wahrgenommenen ventrikulären Amplituden lagen bei < 3 mV. Bei einem Patienten wurden aufgrund von TWOS > 10 nicht anhaltende ventrikuläre Tachykardien/Tag vom ICD aufgezeichnet. Insgesamt konnten 10 inadäquate Schocks durch neue TWOS Algorithmen (Smart-Shock Technology, Medtronic) verhindert werden. Die Umprogrammierung der ventrikulären Wahrnehmungsschwelle resultierte entweder in weiterhin bestehenden TWOS oder intermittierendem Undersensing. Durch die Umprogrammierung der ventrikulären Wahrnehmung zwischen den epikardialen Elektroden und der intrapleuralen Schockelektrode betrug die Wahrnehmung 9,8 mV ohne weiteres Auftreten von TWOS. Diese alternative Wahrnehmungsoption wurde dann auch bei den beiden anderen Patienten erfolgreich angewendet. Bei allen 3 Patienten wurde eine ausreichende Wahrnehmung von Kammerflimmern im Rahmen einer DFT Testung bestätigt. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 9 Monaten wurde kein erneutes TWOS bei den 3 Patienten beobachtet.

Schlussfolgerung: Alternative Wahrnehmungsoptionen der extrakardialen ICD Implantationstechnik zusammen mit modernen ICD Algorithmen können T-Wellen Oversensing verhindern und somit traumatische inadäquate Schocks und Reoperationen vermeiden.