Aktuelle Rheumatologie 2013; 38(05): 279
DOI: 10.1055/s-0033-1358463
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vaskulitis: Aktuell und praxisnah

Vasculitis: Up-to-date and Fit for Practice
J. G. Kuipers
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Publication Date:
25 October 2013 (online)

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Prof. Dr. Jens Gert Kuipers

Die ärztliche Betreuung von Vaskulitis-Patienten/Patientinnen steht paradigmatisch für die moderne internistische Rheumatologie: Komplexe, in ihrer klinischen Erscheinung variable ­Erkrankungen, die jedes Organssystem des menschlichen Körpers befallen und nachhaltig schwer schädigen, bedürfen eines umfassenden, interdisziplinären und integrativen Ansatzes in Diagnose und Therapie.

Basierend auf sorgfältiger Anamnese und gesamtkörperlicher Untersuchung werden gezielt die sich stetig weiterentwickelnden Möglichkeiten moderner rheumatologisch-immunologischer Laboruntersuchungen und apparativer Untersuchungsverfahren eingesetzt und eine gezielte, Krankheitsstadien- und Krankheitsaktivität-adaptierte Therapie initiiert. Die rheumatologische Betreuung des Vaskulitis-Erkrankten bedeutet und umfasst hierbei das Zusammenführen aller interdisziplinär gewonnenen Befunde, die Entwicklung der sich hieraus ergebenden, komprehensiven Behandlungsstrategie und die langfristige Überwachung und Betreuung. Nicht das Organ „Niere“, „Nervensystem“ oder „Haut“ sondern die interdisziplinäre Integration aller Manifestationen ist das Ziel und Maß rheumatologischer Betreuung.

In dem hier vorgelegten Schwerpunktheft „Vaskulitiden“ werden neue und neueste Entwicklungen in Diagnose und Therapie von renommierten Autoren praxisnah zusammengefasst. Basierend auf den Definitionen der 1992 und 2012 revidierten Chapel Hill Consensus Conference fassen Annette Wagner und Wolfgang Schmidt den Stand des Wissens zu den Großgefäßvaskulitiden, d. h. der Riesenzellarteriitis, als der häufigsten Vaskulitis in der täglichen Praxis, und der Takayasu-Arteriitis zusammen; Torsten Witte referiert die Daten zu den Vaskulitiden der mittleren Gefäße (Klassische Panarteriitis nodosa inklusive Hepatitis B und Hepatitis C assoziierter Formen und das Kawasaki-Syndrom); Susette Unger und Christoph Baerwald beschreiben Kleingefäßvaskulitiden (kutane leukozytoklastische Vaskulitis, Purpura Schönlein-Henoch und kryoglobulinämische Vaskulitis) und Bernhard Hellmich und Johannes Pflugfelder die ANCA-assoziierten Vaskulitiden.

Allen Autoren sei hiermit sehr herzlich für ihre integrative und interdisziplinäre Betrachtung und ihre praxisnahen Hinweise zur Diagnostik und Therapie gedankt!

Jens Gert Kuipers