Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V16_1
DOI: 10.1055/s-0033-1361289

Frühgeburtsprävention durch Arabin-Peassar und Uterogest

HB Jah 1, E Schalinski 1, L Hellmeyer 1
  • 1Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Gynäkologie und Geburtsmedizin, Berlin, Germany

Hintergrund: Die Inzidenz der Frühgeburtlichkeit hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte kaum verändert und stellt bis heute eine große Herausforderung. Es liegen wenig Evidence Based Methoden zur Frühgeburtsprävention vor. In unserer laufenden Studie wird die Wirksamkeit der Pessar-Therapie mit der Erweiterung um die Uterogest-Einnahme untersucht.

Ziel: Alternative, nicht-invasive Therapie zur Frühgeburtsprävention bei sonografisch nachgewiesener Cervix-Verkürzung zwischen der 18. und 30. SSW

Methodik: Kombination von Arabin-Pessar und Uterogest-Einnahme ab einer Cervix-Verkürzung von weniger als 20 mm, Stand Mai 2013 n = 20. Es werden zusätzliche Parameter wie Keimnachweis, Antibiotika-Gabe, Parität, Gemini, Vorerkrankungen (zB Gerinnungsstörungen) und Vor-OPs erhoben.

Ergebnis: Die Prolongation der Schwangerschaft bei einer Cervixlänge von < 20 mm beträgt durchschnittlich 55,3 Tage. Hierbei scheint es keine Rolle zu spielen, in welcher SSW die Behandlung begonnen wird. Es zeigt sich eine Prolongation von 88,6 Tagen und einer Entbindung nach der 37. SSW bei einem negativen Keimnachweis und ohne Antibiose. Im Vergleich dazu kommt es zu einer Prolongation um 52,6 Tage und Entbindung durchschnittlich nach der 35. SSW bei einer antibiotischen Behandlung ohne Keimnachweis. Ist ein Keim nachgewiesen verschlechtert sich die Prognose deutlich auf eine Prolongation von nur 31,2 Tagen und einer durchschnittlichen Entbindung nach der 27+. SSW. Die durchschnittliche Prolongation abhängig von der Cervixlänge beträgt bei < 10 mm 31 Tage und eine Entbindung in der 28+. SSW. Bei 10 bis 15 mm Cervix zeigen sich 60,3 Tage und 35+. SSW sowie bei einer Cervixlänge von 15 bis 20 mm eine Prolongation um 71,8 Tage und Entbindung nach der 35. SSW.

Schlussfolgerung: Mit der kombinierten Anwendung des Arabin-Pessars und Uterogest bei nachgewiesener Cervix-Verkürzung zeigt sich bereits bei n = 20 eine deutliche Prolongation der Schwangerschaft im Vergleich zu unbehandelten Patientinnen.