Ernährung & Medizin 2014; 29(1): 45-48
DOI: 10.1055/s-0033-1361547
VFED
Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

Erkenntnisse zum Salz

Dag Schütz
Klinik für Geriatrie, Zentrum für Altersmedizin Evangelisches Krankenhaus Essen-Werden
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Publication Date:
20 March 2014 (online)

Zusammenfassung

Die wesentliche Regulationsgröße im Flüssigkeitshaushalt des menschlichen Organismus stellt das Natriumchlorid dar. Ebenso stellt in physiologischen Zellmodellen die Natriumkonzentration den Hauptfaktor für die osmotischen Druckgradienten dar. Auf dieser Grundlage basieren die gängigen Modelle zum Flüssigkeitshaushalt und zur Blutdruckregulation. Langzeitstudien über das Verhältnis zwischen regelmäßigem Salzkonsum und kardiovaskulären sowie cerebrovaskulären Ereignissen zeigen in jüngster Zeit Ergebnisse, die mit den gängigen physiologischen Funktionsmodellen nicht übereinstimmen. Salzspeicher, z. B. in der Haut, verzögern das Ausschwemmen von Salz in erheblichem Maß. Erkenntnisse aus speziellen Studien, wie dem Mars-500-Projekt, zeigen, dass die bestehenden Modellvorstellungen noch nicht abschließend diskutiert sind. Es besteht keine absolut lineare Beziehung zwischen Salzaufnahme und -ausscheidung. Die Aussagen von Standardmessverfahren, wie dem 24-Stunden-Sammelurin, müssen neu bewertet werden.