Hintergrund: Die neue Generation von SD-OCT-Geräter erlaubt eine zuverlässige Messung der verschiedenen
retinalen Schichten wodurch sich die Glaukomdiagnostik und Progressionsanalyse verbessern
sollte.
Methode: Wir haben deshalb bei 20 Patienten analysiert, inwieweit sich lokalisierte glaukomatöse
Gesichtsfeldausfälle in der makulären OCT Untersuchung widerspiegeln, indem wir die
OCT-Messung (Canon HS 100) der makulären Nervenfaser- und Ganglienzellschicht sowie
des Ganglienzellkomplexes mit entsprechenden Gesichtfeldbefunden, der Papillenmorphologie
und der perimakulären Nervenfaserschichtdicke korrelierten.
Ergebnisse: Die makuläre Ganglienzellschichtdicke stellt lokalisierte Gesichtsfelddefekte deutlicher
dar als die Dickenmessung der makulären Nervenfaserschicht oder des Ganglienzellkomplexes.
Lokalisierte Gesichtfelddefekte stellen sich als Verdünnung der Ganglienzellschicht
gegenüber der Normdatenbank bzw. bei asymmetrischen Veränderungen des korrespondierenden
Hemifeldes bzw. des Partnerauges dar. Umschriebene „absolute“ Skotome des Gesichtsfeldes
zeigen sich im SD-OCT nicht als entsprechend scharf begrenzte Lücken der Ganglienzellschicht
im SD-OCT.
Schlussfolgerungen: Nach unserer Analyse einer kleinen Patientengruppe lassen sich umschriebene glaukomatöse
Gesichtsfelddefekte bei der makulären SD-OCT-Untersuchung vor allem als Verdünnungen
der Ganglienzellschicht erkennen, die weniger scharf begrenzt erscheinen als der Gesichtsfeldbefund
vermuten lässt. Sollten sich diese Befunde bestätigen wäre es sinnvoll nach einem
Algorithmus zu suchen, mit dem sich Gesichtsfeld- und OCT-Befunde noch besser korrelieren
lassen.