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DOI: 10.1055/s-0033-1364136
Endoskopische Lungenvolumenreduktion mittels unilateraler Coil-Implantation bei Patienten mit schwergradigem Lungenemphysem
Einleitung: Multizentrische Studien belegen, dass die bilaterale endoskopische Lungenvolumenreduktion mittels Coil-Implantation (LVRC) bei Patienten mit schwergradigem Lungenemphysem nach Ausschöpfen aller medikamentösen Therapieoptionen zu einer signifikanten Verbesserung der Lungenfunktion, der körperlichen Belastbarkeit und der Lebensqualität führt. Wir berichten über erste Ergebnisse nach unilateraler LVRC bei Patienten unter Alltagsbedingungen außerhalb von klinischen Studien.
Methoden: Bei 9 Patienten mit schwergradigem homo- oder heterogenen Lungenemphysem (FEV1-Mittelwert: 860 ml ± 20 ml, RV-Mittelwert: 6,47 l ± 1,45 l, mittlere Wegstrecke im 6-Minuten-Gehtest: 308 m ± 87 m) erfolgte die Implantation von jeweils 10 Nitinol-Coils in den CT-morphologisch am schwersten betroffenen Lungenlappen in üblicher Technik. Schwerwiegende Komplikationen traten dabei nicht auf. Lungenfunktion, körperliche Belastbarkeit und Lebensqualität wurden in einem Zeitraum von 4 bis 24 Wochen nach Implantation reevaluiert.
Ergebnisse: 7 von 9 Patienten berichteten über eine subjektive Verbesserung der Dyspnoe-Symptomatik und der Belastbarkeit im Alltag. Dies korrelierte mit einer Verbesserung der Wegstrecke im 6-Minuten-Gehtest (mittlere Zunahme um 16,5 m ± 28,8 m) sowie einem Anstieg der mittleren FEV1 um 120 ml ± 150 ml. Dies entspricht einer mittleren prozentualen Zunahme der FEV1 um 14,9%. Eine relevante Reduktion des Residualvolumens konnte bei geringer Patientenzahl nicht nachgewiesen werden.
Diskussion: Die präsentierten Daten stützen die Ergebnisse aus vorausgegangenen Untersuchungen, dass bereits die unilaterale LVRC bei günstigem Nebenwirkungsprofil zu einer Verbesserung alltagsrelevanter Parameter wie Wegstrecke und Dyspnoesymptomatik führt. Bei den lungenfunktionell hochgradig eingeschränkten Patienten haben bereits verhältnismäßig kleine Verbesserungen der untersuchten Lungenfunktionsparameter eine klinische Relevanz. Der Vergleich mit den Ergebnissen aus publizierten Daten für die bilaterale LVRC lässt eine positive Tendenz bereits nach unilateralem Vorgehen erkennen.