ergopraxis 2014; 7(01): 51
DOI: 10.1055/s-0034-1365864
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Störungen der Exekutivfunktionen – Nicht nur für Neuropsychologen

S. Müller

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Publication Date:
10 January 2014 (online)

 
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Darauf haben neurologisch und neuropsychiatrisch tätige Ergotherapeuten sicher schon länger gewartet: eine Zusammenstellung des aktuellen Forschungsstands von Exekutivfunktionsstörungen. Die Autorin versteht es, den Begriff, die Diagnostik und die Therapiemöglichkeiten so zu beschreiben, dass Anknüpfungspunkte zur Ergotherapie entstehen. Sie macht beispielsweise immer wieder auf die Bedeutung der Angehörigenarbeit und des Alltagsbezugs aufmerksam. Leider erwähnt Sie unsere Berufsgruppe mit keinem Wort, obwohl die Buchreihe laut Verlag auch an Ergotherapeuten gerichtet ist.

Nichtsdestotrotz ist es für erfahrene Ergotherapeuten eine Freude, auf 100 Seiten geballtes medizinisches Wissen über das komplexe Symptombild der Exekutivfunktionen zu erhalten. Die Autorin liefert in Form von Tabellen viele Tests zur Diagnostik, die auch einzeln zu erwerben sind. Im Kapitel der Therapiemöglichkeiten bietet sie zahlreiche Hinweise auf Schwerpunkte und Manuale, die man in der Ergotherapie einsetzen kann. Die Aufmachung ist zu Beginn des Fachbuchs eher trocken, wird aber zunehmend ansprechender.

Trotz der stark neuropsychologischen Ausrichtung ist das Buch für Ergotherapeuten, die mit Klienten mit dysexekutivem Syndrom zusammenarbeiten, sehr lohnenswert.

Lina Backhaus, Ergotherapeutin und Lehrerin
für Ergotherapie mit Schwerpunkt neuropsy-chologische
Behandlungsverfahren aus Bottrop