JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2014; 3(01): 46-47
DOI: 10.1055/s-0034-1367702
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06 February 2014 (online)

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Verschärfte Situation

Zum 1. Juli 2014 wird die Haftpflichtprämie für Hebammen erneut um 20 Prozent erhöht. Das teilte der Versicherungsmakler Securon dem Deutschen Hebammenverband (DHV) im November letzten Jahres mit. Für in der Geburtshilfe tätige freiberufliche Hebammen beträgt die jährliche Versicherungsprämie dann über 5.000 Euro im Jahr – bei konstant schlechter Bezahlung. Dabei hatten sich die Prämien in den vergangenen zehn Jahren bereits verzehnfacht. Nun wird die Geburtshilfe für viele Hebammen unbezahlbar.

Schon heute finden viele Frauen nur schwer eine Hebamme für die Geburt oder das Wochenbett. Eine Situation, die sich mit der Erhöhung des Versicherungsbeitrags noch verschärfen wird.

Hintergrund für die Prämiensteigerung sind die steigenden Regressforderungen der Sozialversicherungsträger und eine höhere Klagebereitschaft betroffener Eltern. DHV-Präsidentin Martina Klenk sieht jetzt den Gesetzgeber in der Pflicht: „Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Denkbar wäre zum Beispiel ein staatlich finanzierter Haftungsfonds, der die Kosten über einer bestimmten Haftungsobergrenze übernimmt. Außerdem brauchen wir unbedingt eine Regressdeckelung für die Forderungen der Sozialversicherungsträger. Ansonsten bleiben wir bei der absurden Situation, dass die Kranken- und Rentenkassen immer mehr Geld von den Hebammen zurückfordern und damit die Prämien in die Höhe treiben, gleichzeitig jedoch auch in der Verantwortung stehen, die steigenden Haftpflichtprämien auszugleichen.“

Quelle: Deutscher Hebammenverband


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Uns geht’s gut!

Den allermeisten Kindern in Deutschland geht es gut oder sehr gut. Das zeigen erste Daten der neuen Kinder- und Jugendgesundheitsstudie KiGGS Welle 1, die im November 2013 veröffentlicht wurden. Neben dem gesundheitlichen Wohlergehen gibt es von den rund 16.000 Teilnehmenden auch erste Ergebnisse zu sportlicher Betätigung, Unfallverletzungen, HPV-Impfquote, Allergien, Ernährung, Alkohol- und Tabakkonsum sowie zur Nutzung von Bildschirmmedien. Die „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) ist Teil des vom RKI durchgeführten langfristigen Gesundheitsmonitorings in der Bevölkerung und wird regelmäßig wiederholt.

Das subjektive Befinden ist ein gutes Maß für die gesundheitliche Situation. In KiGGS Welle 1 stuften 94 % der befragten Eltern den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Kinder als gut oder sehr gut ein, 88 % der 11-bis 17-Jährigen kommen auch selbst zu dieser Einschätzung. Dieser Anteil ist höher als bei der KiGGS-Basiserhebung (2003 bis 2006), ein auch durch internationale Vergleichsdaten belegter positiver Trend. In der Befragung gaben die Eltern Auskunft zur Gesundheit ihrer Kinder, ab 11 Jahren beantworteten Jungen und Mädchen zusätzlich einen Teil der Fragen selbst.

Allergien sind oft stark belastend. Gut 9 % der Kinder und Jugendlichen waren in den zwölf Monaten vor der Befragung von Heuschnupfen betroffen, 6 % von Neurodermitis und 4 % von Asthma. Der Anteil der Kleinkinder mit Heuschnupfen und Asthma ist im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung weiter gestiegen. Erstmals konnten bei KiGGS Welle 1 Daten zum Anteil der gegen HPV geimpften Mädchen erhoben werden. Bei den 14- bis 17-Jährigen sind 53 % mindestens einmal und 40 % dreimal, also vollständig, gegen HPV immunisiert. Zum ersten Mal wurde auch nach der Schwimmfähigkeit gefragt. Gelernt haben die heute 11- bis 17-Jährigen das Schwimmen im Schnitt mit sechseinhalb Jahren, sozial benachteiligte Kinder dagegen deutlich später. Zumindest ein kleiner Teil der heutigen Jugendlichen kann gar nicht schwimmen, was die Gefahr von Badeunfällen erhöht. Generell gibt es bei den gesundheitlichen Risikofaktoren deutliche soziale Unterschiede – bereits bei der KiGGS-Basiserhebung ein wesentliches Ergebnis.

Die KiGGS-Basiserhebung war die erste bundesweite Studie zur Kindergesundheit. Von 2009 bis 2012 erfolgte mit der KiGGS Welle 1 eine telefonische Wiederholungsbefragung. Mit dabei waren die erreichbaren und teilnahmebereiten Familien der Basiserhebung, zusätzlich wurden Familien 0- bis 6-Jähriger neu eingeladen. Wie auch in der Basiserhebung wurden in KiGGS Welle 1 mit Teilnehmenden aus Unterstichproben vertiefende Befragungen und Untersuchungen zur psychischen Gesundheit (BELLAplus-Studie) und zur Motorik und körperlichen Aktivität (Motorik-Modul) durchgeführt.

Die ersten Studienergebnisse für die Altersgruppe der 0- bis 17-Jährigen sind in der Broschüre „Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – 2013“ enthalten, die für die Teilnehmenden erstellt wurde. Die Broschüre ist als pdf-Datei auch im Internet abrufbar. Ausführlichere Ergebnisse der KiGGS Welle 1 werden Mitte 2014 im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht.

Quelle: Robert Koch-Institut


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