Pneumologie 2014; 68 - P197
DOI: 10.1055/s-0034-1367809

Mediastinale Lymphadenitis als seltene Komplikation nach transösophagealer Lymphknotenpunktion

D Herziger 1, B Becke 1, T Mairinger 2, R Krügel 1
  • 1Johanniter-Krankenhaus im Fläming GmbH; Fachklinik für Pneumologie, Thoraxchirurgie und Allergologie, Treuenbrietzen
  • 2MVZ am Helios Klinikum Emil von Behring, Pathologie, Berlin

Einleitung: Wir berichten über eine bisher nicht beschriebene Komplikation nach endosonographischer transösophagealer Lymphknotendirektpunktion (EUS-FNA) bei einer Patientin mit neu diagnostizierter Sarkoidose.

Anamnese: Wegen eines persistierenden Reizhustens Durchführung eines CT-Thorax mit Nachweis mediastinaler Lymphknotenschwellungen.

Bronchoskopie: BAL-Differentialzytologie normal, Schleimhaut-PE: keine Granulome, TBB Segment 8 rechts: winziges epitheloidzelliges Granulom.

Endosonografie: (Gerät: BEF-708FA, Biopsienadel: Echo-19) Nachweis von multiplen Lymphknoten in der LK-Gruppe 7 und 4 links. Wegen ausgeprägter elastischer Gewebeeigenschaften kann nur wenig Material gewonnen werden.

Histologie: Azelluläre kollagene Nekrose, gequetschte lymphoretikuläre Fragmente mit einzelnen Histiozyten. Anthrakose.

Verlauf: Nach endosonographischer Punktion anhaltenden thorakalen Schmerzen. Radiologisch Ausschluss eines Pneumothorax. Nach 2 Wochen erneut stationäre Aufnahme. Im CT-Thorax jetzt „dringender Verdacht auf einen eingeschmolzenen Prozess infrakarinal“. Keine Mediastinitis. Besserung unter Antibiotika (Piperacillin/Tazobactam; Meronem) und Analgetika (Novaminsulfon, NSAR und Pethidin).

Diskussion: Endosonographische Untersuchungen mit Direktpunktion sind prinzipiell komplikationsarm. Die Entwicklung einer Lymphadenitis nach erfolgter Lymphknotenbiopsie wurde bisher kasuistisch nur bei tumorbefallenen Lymphknoten beschrieben.

Schlussfolgerung: Bei anhaltenden thorakalen Schmerzen nach EUS-FNA sollte die Entwicklung einer Lymphadenitis differentialdiagnostische Beachtung finden.