Pneumologie 2014; 68 - P431
DOI: 10.1055/s-0034-1368049

Glycopyrronium beeinträchtigt nicht das QT-Intervall bei gesunden Probanden: eine randomisierte, placebo- und positiv-kontrollierte, 3 Phasen-Crossover-Studie

H Watz 1, A Drollmann 2, R Sechaud 3, P Pal 4, H Hara 5, S Uziel-Fusi 6, P Winkle 7
  • 1Pneumologisches Forschungsinstitut am Krankenhaus Großhansdorf GmbH
  • 2Novartis Pharma AG, Basel, Schweiz
  • 3Novartis Institutes for Biomedical Research
  • 4Novartis Institutes for Biomedical Research; Integrated Information and Sciences -translational Sciences
  • 5Institutes for Biomedical Research
  • 6Novartis Pharmaceuticals Corporation
  • 7Advanced Clinical Research Institute

Einleitung: Glycopyrronium (NVA237), ein einmal täglich anzuwendender, langwirksamer Muskarin-Antagonist, wurde kürzlich für die Behandlung von Patienten mit COPD zugelassen. Diese Studie untersucht den Effekt von Glycopyrronium auf das QT-Intervall und weiterer kardialer Parameter bei gesunden Probanden.

Methode: Die randomisierte, partiell verblindete, placebo- und positiv-(Moxifloxacin) kontrollierte, 3-phasige, Einzeldosis-Crossover-Studie untersuchte den Effekt einer einzelnen inhalierten supratherapeutischen Dosis (das 8-fache der klinischen Dosis bei COPD-Patienten) von 400 µg Glycopyrronium auf das QTcF-Intervall (primärer Endpunkt), QTcB, Herzfrequenz, Blutdruck, Pharmakokinetik, Sicherheit und Verträglichkeit.

Ergebnisse: Es wurden 73 gesunde Männer (n = 35) und Frauen (n = 38) im Alter von 18 bis 45 Jahren randomisiert. Glycopyrronium verursachte keine signifikante QTcF-Verlängerung verglichen mit Placebo. Der größte zeitangepasste durchschnittliche Unterschied zu Placebo waren 2,97 ms bei 5 Min mit der Obergrenze des zweiseitigen 90% CI von 4,80 ms, was einen relevanten QT-Effekt nach der Definition der ICH E14-Guideline ausschließt. Glycopyrronium hat einen leichten bradykarden Effekt mit einer durchschnittlichen Änderung von -2,88 (90% CI: -3,78; -1,99) Schläge pro Minute (bpm) über die gesamte Zeitspanne und ein Maximum von -5,87 (90% CI: -7,82; -3,92) bpm 5 Stunden nach Inhalation. Keine klinisch relevanten Effekte wurden bzgl. QTcB, anderer EKG-Intervalle oder dem Blutdruck beobachtet. Die maximale Plasmakonzentration von Glycopyrronium wurde kurz nach der Inhalation (medianer Tmax = 7Min) erreicht. Alle Behandlungen wurden gut vertragen, ohne schwere unerwünschte Ereignisse.

Schlussfolgerung: Eine supratherapeutische Dosis von Glycopyrronium hatte ein günstiges kardiovaskuläres Sicherheitsprofil ohne klinisch relevanten Effekt auf das QT-Intervall.