Rofo 2014; 186 - WS_VO302_4
DOI: 10.1055/s-0034-1372769

Vestibuläre Effekte einer 7 Tesla MRT-Kopfuntersuchung im Vergleich zu 1,5 und 0 Tesla

J Theysohn 1, O Kraff 2, M Gerwig 3, D Timmann 3, F Schmitt 4, ER Gizewski 5, ME Ladd 6, SC Ladd 6, AK Bitz 6
  • 1Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universität Duisburg Essen, Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging, Essen
  • 3Uniklinik Essen, Klinik für Neurologie, Essen
  • 4Siemens Healthcare, Erlangen
  • 5Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Innsbruck
  • 6Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg

Zielsetzung:

Die Magnet-Resonanz-Tomografie gilt als sicheres diagnostisches Verfahren ohne bekannte Langzeitwirkungen. Dies wird auch für Forschungsgeräte (7 Tesla und mehr) angenommen, obgleich vorübergehende Nebenwirkungen wie Schwindelgefühle häufiger berichtet werden. Als Ursachen werden die Bewegung durch den Gradienten des statischen Magnetfeldes (Glover 2007) diskutiert, aber auch Lorenz-Kräfte, die während der statischen Position im MRT eine geringe Aktivierung bewirken können (Roberts 2011). In der vorliegenden Studie wird versucht, vestibuläre Effekte quantitativ zu erfassen, Vergleiche vor und nach einer MRT-Untersuchung und zwischen den Feldstärken vorzunehmen.

Material und Methodik:

Sechsundvierzig Probanden (37 m, 19w, 32,8J.) unterzogen sich vor (Referenzmessung), im Anschluss, sowie 15 Min. nach verschiedenen MRT-Expositions-Szenarien (a-f) einem Romberg-Test (je 30 Sek., geschlossene Füße, nach vorne gerichteten Arme, auf einer Schaumstoffmatte, offene und geschlossene Augen) und einem Unterberger Tretversuch (30 Sek.). Expositions-Szenarien: (a) vollständige 7T-MRT-Untersuchung, (b) 7T ohne HF, (c) 7T nur B0, (d) 7T Hinein- und Herausfahren, (e) 1,5T ohne HF, (f) 0T; mehrfache Teilnahme der Probanden möglich. Der Schwankweg der LWS und die Rotation der Schulterachse wurden aufgezeichnet (Gerät: Zebris Medical) und zwischen den Messzeitpunkten, Augenzuständen und Expositions-Szenarien verglichen.

Ergebnisse:

Signifikant größere Schwankwege (nur bei geschlossenen Augen) der LWS direkt nach Szenarios (a-c) normalisierten sich nach 15 Min. wieder. 1,5T und 0T zeigten keine signifikanten Veränderungen. Die Endposition nach Unterberger Tretversuch zeigt sich nach Exposition (a-c) um 38 °-40 ° linksrotiert zur Kontrolle, nach (d) 20 ° linksrotiert und (e) ohne Veränderungen; nach 15 Min. waren diese rückläufig aber nicht „normalisiert“.

Schlussfolgerungen:

Vorübergehende vestibuläre Effekte einer 7 Tesla Kopf-MRT werden durch B0 verursacht und normalisieren sich rasch; bei 1,5 Tesla sind diese nicht sicher nachzuweisen.

E-Mail: jens.theysohn@uni-due.de