Rofo 2014; 186 - VO403_8
DOI: 10.1055/s-0034-1372786

Bildartefakte, Erwärmung und Beurteilbarkeit des Lumen von peripheren endovaskulären Stents bei 1,5 T und 3 T MRT

F Güttler 1, A Heinrich 1, F Schlesies 1, U Teichgräber 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Jena

Zielsetzung:

Ziel der Studie ist die Beurteilung der Darstellungsqualität des Lumen von aktuell am Markt verfügbaren peripheren Stents bei 1,5 T (Magnetom Avanto, Siemens, Deutschland) und 3 T (Magnetom Trio, Siemens) durch systematische Quantifizierung von MR-Artefakten nach standardisierten Messverfahren der American Society for Testing and Materials (ASTM).

Material und Methodik:

Es wurden 11 Stentmodelle von 7 Herstellern mit variierendem Diameter von 5 mm bis 8 mm und einer Länge 30 mm bis 250 mm untersucht (n = 37). Dabei wurde die HF-induzierte Erwärmung gemäß ASTM Standard F2182 bei einem SAR-Eintrag von 2 W/kg nach 15 Minuten mit faseroptischen Temperatursonden (Neoptix Reflex Conditioner) bei 1,5 T und 3 T gemessen. Das Lumen wurde in paralleler und senkrechter Ausrichtung zu B0 gemäß ASTM Standard F2119 mit einer GRE- (TR 100 ms, TE 15 ms) und TSE-Sequenz (TR 500 ms, TE 26 ms) analysiert. Die objektive Quantifizierung erfolgte mit einer dafür geeigneten Software (SAM-Toolbox, SF.net).

Ergebnisse:

Durchschnittlich erwärmten sich die Stents um 2 °C (max. 3 °C) Die Ausdehnung des Artefakts um das Material variiert zwischen 0,8 mm und 1,5 mm für die TSE- bzw. zwischen 1,8 mm und 3,1 mm für die GRE-Sequenz. Das maximal messbare Lumen entspricht bei 1,5 T bzw. 3 T und paralleler Ausrichtung zu B0 88% bzw. 75% (GRE) und 99% (TSE) und bei senkrechter Ausrichtung zu B0 68% bzw. 26% (GRE) und 77% bzw. 68% (TSE).

Schlussfolgerungen:

Die Stents weisen erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Erwärmung und der Bildartefakte auf. Einige Stents erwärmten sich bauartbedingt (unterbrochene Leiterstruktur) deutlich weniger. Eine höhere Tesla-Zahl (3 T) ist für die Beurteilbarkeit des Lumen nachteilig, insbesondere bei GRE-Akquisition oder senkrechter Ausrichtung zu B0. Durch Schaffung geeigneter Voraussetzungen ist mittels MRT die Beurteilung eines kritischen Lumens (= 70%) für 6 (von 11) der untersuchten Stentmodelle möglich, eine präzise Beurteilung des Lumens (= 96%) erlauben davon jedoch nur zwei Modelle.

E-Mail: felix.guettler@med.uni-jena.de