Retrospektive Studie zur Analyse diverser Einflußfaktoren hinsichtlich der Weite des Ductus hepatocholedochus: Vergleichende Sonografische Untersuchungen an 8534 Patienten

Zielsetzung:

Ziel der Studie ist es, die Gallengangsweite an cholezystektomierten (CE) und nicht- cholezystektomierten (NCE) Patienten zu untersuchen sowie zusätzliche Parameter, welche die postoperative Gallengangsweite beeinflussen, zu charakterisieren.

Material und Methodik:

In einer multivariaten Analyse wurden 8534 Patienten (52,5% Frauen, Durchschnittsalter 59,2 ± 18,0 Jahre) mittels einer Befunddatenbank retrospektiv ausgewertet. Alle Patienten wurden mittels Sonografie (Philips Ultramark 9/Philips HDI 5000/Philips IU22) zwischen 1999 – 2012 im Ultraschallzentrum der Universitätsklinik Ulm hinsichtlich ihrer Gallengangsweite untersucht. Die maximale Weite des DHC wurde im mittleren extrahepatischen Abschnitt gemessen, wobei ein Wert von bis zu 7 mm als normal galt.

Ergebnisse:

Die durchschnittliche Zeit zwischen Cholezystektomie und Messung des Ductus choledochus betrug 24,8 Monate. Die mittlere Gallengangsweite im Gesamtkollektiv betrug 5,3 ± 3,0 Millimeter. 55% der Cholezystektomierten und 81% der nicht- Cholezystektomierten zeigten einen normal weiten DHC. Als Einflussgrößen konnte das Alter der Patienten (p < 0,0001) nachgewiesen werden. Die Zeit nach der Operation (p=0,3547) und das Geschlecht (p=0,0648) zeigten keinen Einfluss auf die DHC-Weite. Es liess sich eine Assoziation zwischen hohem BMI und zunehmender Gallengangserweiterung in der bivariaten Analyse der nicht- Cholezystektomierten feststellen, jedoch waren Alter und Geschlecht stärkere Einflußfaktoren in der multivariaten Berechnung.

Schlussfolgerungen:

Unsere Daten bestätigen eine Zunahme der postoperativen Gallengangsweite mit dem Alter. Bei einer Gallengangsweite größer als 9 mm beim postcholezystektomien Patienten und entsprechender Klinik muss an eine Gallenwegsabflussbehinderung gedacht werden.

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