Rofo 2014; 186 - VO203_2
DOI: 10.1055/s-0034-1372829

Vergleich von unterschiedlichen Magnetresonanzcholangiografie Techniken einschließlich Gd-EOB-DTPA gestützter T1-gewichteter Sequenzen in der Evaluation von potentiellen Leberlebendspendern

S Kinner 1, V Steinweg 2, S Maderwald 2, A Radtke 3, G Sotiropoulos 3, M Forsting 2, T Schröder 2
  • 1Shifa Inernational hospital, Islamabad, Pakistan, Radiology, Essen
  • 2Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 3Uniklinik Essen, Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen

Zielsetzung:

Die Kenntnis der Gallengang (GG) Anatomie von potentiellen Leberlebendspendern vor einer Operation ist essentiell, um postoperative Komplikationen zu vermeiden. Ziel dieser Studie war ein Vergleich von verschiedenen T2-gewichteten (T2w) sowie Gd-EOB-DTPA-gestützter T1-gewichteter (T1w) Magnetresonanzcholangiografie (MRC) Sequenzen in der Evaluation von potentiellen Leberspendern.

Material und Methodik:

30 potentielle Leberlebendspender wurden an einem 1,5T Magnetom Avanto (Siemens, Erlangen, Germany) mittels (A) axialer 2D T2w HASTE (Half Fourier Acquisition Single Shot Turbo Spin Echo) mit Fettsättigung (fs), (B) coronarer 2D T2w HASTE FS, (C) coronarer 3D T2w TSE (turbo spin echo) RESTORE (high-resolution navigator corrected) plus (D) Maximum Intensitätsprojektion (MIP), (E) coronarer T2w SPACE (sampling perfection with application optimized contrasts using different flip angle evolutions) plus (F) MIP und (G) axialer T2w TSE BLADE sowie axialer Gd-EOB-DTPA-gestützter T1w FLASH mit (H) und ohne (I) Inversionspuls untersucht. Eine Kontrastmittel-gestützte CT Cholangiografie diente als Referenzstandard. Zwei unabhängige Auswerter beurteilten die GG Anatomie subjektiv und objektiv auf einer 5-Punkte Skala sowie hinsichtlich normaler oder varianten Anatomie. Als statistische Mittel wurden der Mann-Whitney-U-test und Kappa Werte eingesetzt.

Ergebnisse:

Die Quellbilder und MIP der 3D T2w TSE Sequenzen (RESTORE und SPACE) zeigten die besten Ergebnisse in der subjektiven und objektiven Auswertung, gefolgt von der coronaren 2D HASTE Sequenz. Gd-EOB-DTPA-gestützte Sequenzen schnitten schlechter ab, konnten aber (wie alle coronaren Sequenzen auch) normale und variante Gallengänge eindeutig differenzieren. Interobserver Variabilitäten waren gut bis exzellent (k = 0,622 – 0,804).

Schlussfolgerungen:

3D T2w Sequenzen sind essentiell für die präoperative Beurteilung der GG Anatomie von Leberlebendspendern. Unsere Ergebnisse unterstreichen auch den Wert unterschiedlicher MRCP Sequenzen einschließlich Gd-EOB-DTPA-gestützter T1w MRC.

E-Mail: Sonja.Kinner@uni-due.de