Rofo 2014; 186 - VO309_1
DOI: 10.1055/s-0034-1372844

Verbesserte Detektion arteriell hypervaskularisierter Leberläsionen durch dynamische kontrastverstärkte T1w-3D-fs-GRE mit mehreren arteriellen Akquisitionsphasen

P Kazmierczak 1, D Theisen 1, W Sommer 1, K Thierfelder 1, MF Reiser 1, K Nikolaou 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Zielsetzung:

Die interpolierte dynamische kontrastverstärkte MRT der Leber (multi-arterial VIBE) erlaubt die Akquisition mehrerer arterieller Kontrastmittel-Phasen während einer Atemanhaltephase. In dieser Studie wurde die diagnostische Genauigkeit der multi-arterial VIBE zur Detektion fokaler Leberläsionen untersucht.

Material und Methodik:

25 konsekutive Patienten mit bekannten Leberherden (13 w, 12 m, median 62J.) wurden prospektiv mit Gd-EOB-DTPA (Primovist, Bayer HealthCare) an einem 3T-MRT (Magnetom Skyra, Siemens Healthcare) untersucht. Mit einer T1w-3D-fs-GRE-Sequenz wurden fünf arterielle Phasen (Zeitauflösung 2,6 s) akquiriert, dabei galt die vierte der fünf arteriellen Phasen als Äquivalent der parenchym-arteriellen Standard-Phase. Zwei unabhängige Reader beurteilten die diagnostische Wertigkeit im Vergleich der fünf dynamischen arteriellen Phasen mit der kompletten Untersuchung (inkl. portal-, spätvenöse und hepatobiliäre Phase sowie T2w-Turbospinecho) als gemeinsamem Goldstandard.

Ergebnisse:

Untersucht wurden Patienten mit Lebermetastasen (n = 15), HCC (n = 5), FNH (n = 2), Hämangiom, CCC und biliärem Zystadeno-Ca (jeweils n = 1). In 83% der Fälle hatte in der qualitativen Auswertung eine der 5 multi-arteriellen Phasen einen besseren arteriellen Parenchymkontrast als die standardisierte arterielle Parenchymphase. In dieser arteriellen Standard-Phase konnten 38% aller Leberläsionen detektiert werden, in der besten Phase der multi-arterial VIBE 71%. Einen diagnostischen Vorteil hatte die multi-arterial VIBE v.a. bei arteriell hypervaskularisierten Läsionen (FNH und hypervaskuläre Metastasen, 29% der Fälle) mit 100% Läsionsdetektion.

Schlussfolgerungen:

Arteriell hypervaskularisierte Leberläsionen können durch die multi-arterial VIBE mit höherer diagnostischer Sicherheit detektiert werden. Die Akquisition mehrerer arterieller Kontrastmittelphasen liefert zusätzliche, dynamische Informationen über den Vaskularisierungsgrad und könnte somit auch in der Differentialdiagnostik fokaler Leberläsionen hilfreich sein.

E-Mail: Philipp.Kazmierczak@med.uni-muenchen.de