Rofo 2014; 186 - VO309_5
DOI: 10.1055/s-0034-1372848

Intraoperative Kontrastmittelsonografie (io-CEUS) und Farbkodierte Elastografie (CCE) zur Charakterisierung von Lebertumoren vor operativer Resektion

BSN Platz 1, J Rennert 1, M Loss 2, W Jung 3, C Stroszczynski 1, E Michael Jung 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg
  • 3Universität Saarbrücken, Saarbrücken

Zielsetzung:

Zu evaluieren, inwiefern der io-CEUS und die CCE eine Differenzierung von malignomsuspekten Leberläsionen im Vergleich zum histologischen Schnellschnitt ermöglichen.

Material und Methodik:

Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von 67 Leberläsionen durch digital gespeicherte, intraoperative US-Untersuchungen. Verglichen wurden CEUS und CCE zur Histologie nach Resektion der Läsionen. Alle Untersuchungen wurden von einem erfahrenen Untersucher mit Multifrequenzlinear-Sonde (6 – 9 MHz, LOGIQ E9, GE) durchgeführt. Auswertung digitaler Cine-Loops des CEUS von arterieller (15 – 45 s), portalvenöser (60 – 90 s) und spätvenöser Phase (2 – 5 min). Charakterisierung der CCE anhand von Cine-Loops >10 s (Qualitätsindikator = max. 7 grüne/min. 1 roter Punkt). Q-Analyse der Läsionsdichte anhand vorgegebener Skalierung von 0 – 6 (6 = dichtestes Gewebe) im Vergleich zum Lebergewebe mithilfe von ROIs (2 in Läsion, 5 im Randbereich).

Ergebnisse:

Tumorgröße 0,4 – 8 cm, im Mittel 2,7 cm. Alle 59 malignen Läsionen zeigten im CEUS einen Washout beginnend portalvenös bis zur Spätphase (20 HCCs,9 CCCs,29 Metastasen,1 Hepatoblastom). 3 Läsionen, kompliziert zystisch, echoinhomogen, im B-Bild unklarer Dignität, zeigten eine uncharakteristische CEUS-Dynamik und waren in der Histopathologie benigne (1 teilthrombosiertes Hämangiom,1 sklerosiertes Granulom,1 dystrophe Fibrose). 3 Läsionen wurden anhand des CEUS eindeutig als komplizierte Zysten identifiziert, 2 Cholangiome konnte CEUS nicht klar charakterisieren. Sensitivität des CEUS betrug 100%, Spezifität 38%, die Accuracy 93%.

In der CCE zeigten sich maligne Läsionen in 36 Fällen verhärtet, in 23 Fällen inhomogen/anteilig verhärtet, bei je max. Qualitätsindikator von 7 Punkten. Sensitivität der CCE betrug 61%, die Spezifität 75%, die Accuracy 63%. Die Q-Analyse zeigte Verhärtungen von 4 – 6 im Tumorzentrum in nur 14/67 Fällen.

Schlussfolgerungen:

Zur intraoperativen Lokalisation und Charakterisierung von Lebertumoren bietet CEUS deutliche Vorteile. Die CCE ermöglicht nur anteilig eine Tumorcharakterisierung.

E-Mail: Nplatz@online.de