Rofo 2014; 186 - RK_VO208_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372887

MR Elastografie des Herzens zur Scherwellenamplituden basierten Diagnose diastolischer Dysfunktion

T Elgeti 1
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik und Hochschulambulanz für Radiologie, Campus Benjamin Franklin, Berlin

Zielsetzung:

Die manuelle Palpation vermag sehr sensitiv Veränderungen in Weichgeweben zu detektieren. Die MR Elastografie bestimmt bildbasiert, nichtinvasiv diese gewebemechanische Kenngröße. Myokardialen Scherelastizitätsveränderungen wird eine hohe Aussagekraft in bezug auf diffuse myokardiale Pathologien zugesprochen.

Das Ziel dieser Studie bestand darin, zu untersuchen, inwieweit die Scherwellenamplituden (SWA) basierte kardiale MR Elastografie (cMRE) die Diagnose einer gestörten myokardialer Relaxation bei Patienten mit diastolischer Dysfunktion erlaubt.

Material und Methodik:

EKG-getriggerte SWA-basierte cMRE mit 24 Hz externer Anregungsfrequenz. 50 Teilnehmer wurden in diese prospektive Studie in 5 verschiedene Gruppen eingeschlossen: asymptomatische junge (Alter 18 – 39) und asymptomatisch ältere (Alter 40 – 68) Freiwillige (je n = 10), sowie Patienten (Alter 44 – 73, n = 30) mit echokardiografisch vorliegender milder, moderater und schwerer diastolischer Dysfunktion.

SWA wurden im linken Ventrikel (LV) und in einer Referenzregion in der Thoraxwand analysiert und normalisierte SWA errechnet. Die statistische Auswertung der erfolgte mittels ANOVA und Bonferroni-korriertem Gruppenvergleich für sowie Pearson's-Korrelation.

Ergebnisse:

Junge und ältere Freiwillige zeigten normalisierte LV-SWA von 0,67 ± 0,04 und 0,56 ± 0,04 (P = 0,18, F-Test), Vergleichen zu diesen Kontrollgruppen zeigten die Patienten mit milder, moderater und schwerer diastolischer Funktionsstörung signifikant verminderte normalisierte Scherwellenamplituden von 0,37 ± 0,04, 0,34 ± 0,04 und 0,29 ± 0,04 (p < 0,001, F-Test). Der beste Schwellenwert für die Unterscheidung zwischen asymptomatischen Freiwilligen und Patienten betrug 0,43, womit eine AUROC von 0,92, 90% Senitivität und 89,7% Spezifität erreicht werden konnte.

Schlussfolgerungen:

Durch cMRE gemessene LV-SWA bieten einen Bildkontrast der sensitiv für Störungen der myokardialen Relaxation ist. Bei Patienten mit diastolischer Funktionsstörung zeigen sich signifikant verminderte Messwerte.

E-Mail: thomas.elgeti@charite.de