Rofo 2014; 186 - RK101_3
DOI: 10.1055/s-0034-1372980

TIPSS (Zertifizierung: Modul C Spezialkurs)

K Hauenstein 1
  • 1Universitätsmedizin Rostock, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Rostock

TIPS als interventionell-radiologische Maßnahme hat die chirurgische Shuntoperation fast vollständig ersetzt. Um so wichtiger ist gerade für den Radiologen neben der Beherrschung der Methode die Kenntnis über die Indikationen, Kontraindikationen und die Komplikationsmöglichkeiten und deren Management. Dabei hat der therapierefraktäre Ascites die rezidivierenden gastrointestinalen Blutungen als Hauptindikation zum TIPS verdrängt und zunehmend rücken auch bei Einführung der Methode als Kontraindikationen angesehene Indikationen wie das hepatorenale Syndrom und auch chirurgisch schwer beherrschbare Erkrankungen wie Budd-Chiari-Syndrom oder Pfortaderverschluß in den Indikationsfokus.

Methodisch lässt die Durchführung unter sonografischer Kontrolle eine gezielte Punktion eines rechten oder linken Pfortaderhauptstammes zu (Cave: Pfortaderbifurkation wegen fehlender Parechenchymdeckung in 30%). Die auf den Patienten adaptierte definierte Größe des Shuntes (Cave: hepatische Encephalopathie etc.) durch Dilatation des Parenchymtraktes mit einem Ballonkatheter (meist 8 mm) und Implantation eines Metall-Stents über einen festen Führungsdraht eröffnet den zentralen portovenösen Shunt. Eine Embolisation der die Varizen speisenden Venen oder spontaner portovenöser Shunts über den transjugulären Zugang ist zur Verbesserung der Hämodynamik zur Leber und Blutungsprophylaxe notwendig.

Lernziele:

Anhand der Erfahrungen und Ergebnisse von mehr als 3000 mit TIPS versorgten Patienten werden die notwendigen Voruntersuchungen, Indikationen, die verschiedenen Materialien, das geeignete Vorgehen, mögliche Komplikationen und deren Beherrschung, die notwendige Nachsorge sowie Tipps und Tricks besprochen.

E-Mail: karlheinz.hauenstein@med.uni-rostock.de