Rofo 2014; 186 - VO301_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373052

CT-kontrollierte Nephrostomie in Problemfällen: Indikationen und Ergebnisse

G Reuther 1
  • 1Thüringen-Kliniken GmbH Saalfeld, Radiologische Klinik, Saalfeld

Zielsetzung:

Evaluierung der unter CT-Kontrolle in Lokalanästhesie vorgenommenen perkutanen Nephrostomien hinsichtlich Indikationen, Interventionszeit, Dosis, Präzision und Auftreten von Komplikationen.

Material und Methodik:

20 Nephrostomien an 15 Patienten wurden in einem Zeitraum von 24 Monaten erfasst und anhand der Daten in Bildarchiv und Krankenakten retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse:

Im Auswertungszeitraum wurden bei 15 Patienten (11 Männer, 4 Frauen) 12 unilaterale (10 links, 2 rechts) und 4 bilaterale (2 simultan, 2 zeitversetzt) Nephrostomien unter CT-Kontrolle in Lokalanästhesie durchgeführt. In 17/20 Nephrostomien bestand keine obstruktive Aufweitung der Nierenkelche, in 2 Fällen eine Aufweitung Grad 1 und in 1 Fall konnte bei einer 2.°igen Dilatation wegen einer Koloninterposition das NBKS sonografisch nicht ausreichend eingestellt werden. Die Nephrostomien konnten in allen Fällen erfolgreich über einen Kelch der mittleren (n = 12) oder der oberen (n = 7) Kelchgruppe und in 1 Fall durch einen unteren Kelch platziert werden. Der Zeitbedarf für eine Nephrostomie lag bei 17 Minuten (Schwankungsbreite: 7 – 32 Minuten). Das Dosislängenprodukt (DLP) betrug pro Nephrostomie im Durchschnitt 359 mGy*cm (Schwankungsbreite: 101 – 819 mGy*cm), wobei im Mittel auf die sequentiellen Pfadverifikationen 63% und auf die diagnostischen Akquisitionsvolumina 37% entfielen. Als einzige Komplikationen traten Dislokationen der Katheter in 2 Fällen in den Folgetagen auf.

Schlussfolgerungen:

Die Auswertung belegt auch in Problemfällen eine sehr hohe Präzision und zeiteffiziente Durchführung CT-kontrollierter Nephrostomien bei gleichzeitig hoher Sicherheit. Die Strahlenexposition liegt in der Größenordung eines diagnostischen Nieren-CTs.

E-Mail: greuther@thueringen-kliniken.de